Pitsch Bar Einsiedeln: Traditionsbetrieb unter junger Leitung
Marlen Schönbächler ist erst 21 Jahre alt und schmeisst bereits eine der beliebtesten Baren in Einsiedeln. Wie es dazu kam, erzählt sie im Interview mit Nau.ch.
Wessen Traum ist das wohl nicht? Eine eigene Bar mit guter Stammkundschaft und einem guten Ruf. Dieser Traum ging für Marlen Schönbächler vor knapp einem Jahr in Erfüllung. Seither leitet sie die Geschäfte in der St. Peter Bar – im Volksmund «s'Pitsch» genannt – und ist damit wohl eine der jüngsten Bar-Geschäftsführerinnen in der Region.
Trotz ihres Chefpostens bleibt die 21-Jährige bescheiden. «Der Titel ist spezieller als die Arbeit, die ich wirklich mache. Schlussendlich mache ich quasi dasselbe wie eine Serviceangestellte, bin nebenbei aber noch für Bestellungen, Einkäufe und Einzahlungen zuständig», sagt sie. Das ist an bestimmten Wochenenden auch nötig, denn «s'Pitsch» gehört seit Jahren zu den beliebtesten Baren in ganz Einsiedeln.
Das hat für Marlen auch seinen Grund. «Ich denke, es liegt auch an der einzigartigen und heimeligen Atmosphäre, die hier herrscht und die ich selbst auch sehr schätze. Dazu trägt natürlich auch die gesunde Mischung der Gäste bei. Von Jung bis Alt kommen alle immer wieder vorbei und haben einen friedlichen Umgang miteinander.»
Von der spontanen Anfrage zur Geschäftsführerin
Die Gäste sind es schlussendlich auch, die der jungen Einsiedlerin den Spass am Job bescheren. «Ich schätze die Gespräche mit meinen Stammgästen an den Wochentagen, an denen nicht so viel los ist», sagt sie. Aber auch die Wochenenden, an denen in der Bar Hochbetrieb ist, machen ihr Freude. «Wenn man merkt, dass man selber nicht mehr weiss, wo vorne und hinten ist, macht der Job am meisten Spass.»
An den Stress hat sie sich mittlerweile gewöhnt. Bereits vor ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin servierte sie regelmässig in der Bar. So sei dann auch ihrem Chef Marco die Idee gekommen, sie auf die Stelle anzusprechen. «Er fragte mich so nebenbei bei der Arbeit, ob ich mir diese Aufgabe überhaupt zutrauen würde», erinnert sie sich. Sie habe zuerst gedacht es sei ein Witz und habe aus Jux einfach mal Ja gesagt. «Ein paar Wochen später kam er wieder auf mich zu und fragte konkret, ob ich ab April 2019 Geschäftsführerin der Bar sein wolle.»
Die Entscheidung sei ihr zwar nicht einfach gefallen, aber bereuen tue sie es bis heute nicht, auch wenn es nicht immer einfach ist. «Im Sommer ist es manchmal nervig, wenn meine Freunde abends am See sind und ich hier die Bar betreibe. Da gibt es schon Abende, an denen ich vier Stunden alleine dasitze und auf Kundschaft warte, obwohl ich zu Hause vielleicht noch Sachen zu erledigen hätte», so Marlen. Das gehöre aber nun einmal zum Job dazu.
Seit Langem wieder einmal Fasnacht
Dazu gehört auch, dass die Bar das erste Mal sei fast drei Jahren an der Fasnacht wieder geöffnet sein wird. «Man kann in Einsiedeln keine Bar betreiben und an der Fasnacht das Lokal geschlossen lassen», sagt Marlen mit einem Augenzwinkern. Klar würden es lange drei bis vier Tage, aber das sei es ihr wert. Neben der Innendekoration wird die Bar um einige Meter verlängert, um möglichst vielen Gästen Platz zu bieten. Ein Besuch ist es allemal wert.