Präsident GastroSchwyz: «Nun heisst es zusammenhalten»

Oliver Borner
Oliver Borner

Schwyz,

Seit Mitternacht müssen alle Gastronomiebetriebe der Schweiz geschlossen bleiben. Für Marco Heinzer, Präsident der GastroSchwyz, ein folgenreicher Entscheid.

Seit dem 16. März sind alle Gastrobetriebe geschlossen. Ab dem 11. Mai dürfen sie wieder öffnen. - Keystone

Gestern verschärfte der Bundesrat die Massnahmen im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus. Seit Mitternacht sind Läden, die nicht der Grundversorgung dienen, geschlossen. Davon betroffen ist auch das Gastgewerbe. Alle Restaurants, Bars und Discotheken bleiben bis zum 19. April geschlossen.

«Gesundheit geht vor»

Für Marco Heinzer, Präsident des Gastronomiedachverbands Schwyz, ist die Entscheidung des Bundesrats zwar vernünftig, aber hart. «Gesundheit geht in solchen Zeiten vor, das ist auch mein persönliches Credo», sagt er. Sowohl die Bevölkerung wie auch die Gastronomiebetriebe müssten nun solidarisch sein und den Entscheid akzeptieren.

Marco Heinzer
GastroSchwyz-Präsident Marco Heinzer. - zVg

Von der Verschärfung ist auch Heinzer selbst betroffen. Seit mehr als 20 Jahre leitet er den Landgasthof Seeblick im Gross bei Einsiedeln. «Es wird eine sehr grosse Herausforderung», gesteht er. Dabei spricht Heinzer in erster Linie die finanziellen Sorgen an, die viele Gastronomen seit Wochen beschäftigen. «Eigentlich sollte man für solche Situationen immer eine Reserve bereithalten, aber bei einem solchen Ausmass wird es schwierig», sagt er. Man hoffe nun, dass die versprochene Unterstützung des Staates in Form von Kurzarbeit, Stundungen von Rechnungen etc. auch eintreffen werde.

Spezialfall Lehrabschlüsse

Schwierig wird es für die zahlreichen Lehrlinge, die im Kanton Schwyz im Sommer ihre Lehre im Bereich Gastronomie abschliessen wollen. «Die Verschärfung passiert zu einem heiklen Zeitpunkt, denn jetzt finden der Feinschliff und die Probeläufe der Qualifikationsverfahren (QV) statt, welche für eine Lehre sehr wichtig sind», so Heinzer. Nach neuesten Informationen werden diese nicht wie gewohnt ablaufen können. Die Kantone werden diese Woche mit dem Bund entscheiden, wie es weitergeht.

Für Heinzer ist damit klar, dass es für die Lehrabschlüsse eng werden wird, dennoch sieht er einen zeitgerechten Abschluss nicht in Gefahr. «Die, welche dieses Jahr abschliessen, haben schon zweieinhalb Jahre Lehre hinter sich. Der grosse Teil der Vorbereitung für die Abschlussprüfung ist damit schon erledigt.»

Seeblick Gross
Der Landgasthof Seeblick im Gross. - zVg

Für alle anderen Lehrlinge seien die Massnahmen des Bundes weniger einschneidend. «Die Praxis in den Betrieben fällt nun zwar aus, die Lehrlinge können aber zumindest per Homeoffice den theoretischen Stoff von zu Hause aus lernen.»

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