Neues Pumpwerk Kirchfeld: Emmen investiert in Wasserversorgung
Emmen plant den Bau des Grundwasserpumpwerks Kirchfeld. Mit 5,57 Millionen Franken Investition soll die Wasserversorgung langfristig gesichert werden.
Wie die Gemeinde Emmen mitteilt, steht die Wasserversorgung der Gemeinde vor einem entscheidenden Schritt: Ein neues Grundwasserpumpwerk soll die Versorgungssicherheit für Bevölkerung, Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie langfristig garantieren.
Die Wasserversorgung Emmen ist die zweitgrösste im Kanton Luzern und spielt eine zentrale Rolle für die Region. Sie versorgt nicht nur die Gemeinde Emmen selbst, sondern liefert auch Wasser nach Neuenkirch, Rothenburg, Ebikon und an die Aquaregio AG Sursee-Mittelland.
«Die Wasserversorgung Emmen leistet einen wesentlichen Beitrag zur Lebensqualität der Bevölkerung», erklärt Judith Luible, Leiterin des Departements Tiefbau und Werke der Gemeinde Emmen.
Wasserwerk Stichermatt vor Stilllegung
Aktuell wird das Wasser über zwei Grundwasserfassungen, Stichermatt und Schiltwald, gefördert. Die Anlage Schiltwald deckt dabei den grössten Teil des Bedarfs. Die mehr als 70-jährige Fassung Stichermatt dient als Rückhalt für Spitzenzeiten und Störungen.
Doch die Tage des Werks sind gezählt: Aufgrund seiner Lage innerhalb der Bauzone kann die vorgeschriebene Ausscheidung der Grundwasserschutzzonen nicht länger erfüllt werden. Der Betrieb wurde von der kantonalen Dienststelle Umwelt und Energie für die Zukunft nicht bewilligt.
Grundwasserpumpwerk Kirchfeld als Zukunftslösung
Mit dem Bau des neuen Grundwasserpumpwerks Kirchfeld wird eine moderne und nachhaltige Lösung geschaffen. «Das Projekt ist ein bedeutender Meilenstein, der die Wasserversorgung Emmen auf Jahrzehnte hinaus absichert», betont Judith Luible. Das Pumpwerk wird auf einer Fläche zwischen Flugfeld und Siedlungsgebiet entstehen und das Werk Stichermatt ersetzen.
Die Baugesuchunterlagen liegen zwischen dem 20. Februar und 11. März 2025 bei der Dienststelle Raum und Wirtschaft des Kantons Luzern und der Gemeindeverwaltung Emmen sowie im Internet zur öffentlichen Einsicht auf, bevor die Baubewilligung erteilt wird. Die Gemeinde Emmen ist für einen Baustart im Jahr 2025 vorbereitet.
Das neue Pumpwerk wird die Produktionskapazität der Wasserversorgung Emmen um rund zehn Prozent erhöhen. Mit der Gesamtförderleistung von 10'000 Litern pro Minute ist es für den steigenden Wasserbedarf der Region sowie für Notfallsituationen bestens gerüstet.
Eine optionale Erweiterung auf bis zu drei Pumpen in der Zukunft soll für zusätzliche Flexibilität sorgen. «Das Emmer Grundwasser ist von so hoher Güte, dass es ohne jegliche Aufbereitung direkt ins Leitungsnetz eingespeist werden kann», erklärt Luible stolz. Das vorgesehene Online-Monitoring und regelmässige Wasserproben werden die einwandfreie Wasserqualität weiterhin sichern.
Nachhaltigkeit und Funktionalität vereint
Das neue Pumpwerk soll nicht nur in technischer, sondern auch in ökologischer Hinsicht Akzente setzen. Die geplanten Fassaden aus Rasengittersteinen verleihen dem Gebäude einen eigenständigen Charakter, während die extensiv begrünten Flachdächer zur Biodiversität beitragen.
Die vorgesehene Photovoltaikanlage wird für die umweltfreundliche Energiegewinnung sorgen. Das Gebäude wird zudem als Lern- und Begegnungsort geplant: Eine Sitztreppe im Inneren bietet künftig Platz für Vorträge und Bildprojektionen, und entlang des Kolbenwegs informieren Tafeln über die Schutzzonen und die Funktion des Pumpwerks.
Das alte Pumpwerk Stichermatt wird in einem separaten Projekt zurückgebaut. Die gesamten Investitionskosten in Höhe von 5,57 Millionen Franken werden aus dem Fondskapital der Spezialfinanzierung Wasserversorgung gedeckt.
Der Einwohnerrat hat dem Sonderkredit einstimmig zugestimmt. «Die Investition in das Grundwasserpumpwerk Kirchfeld sichert nicht nur die Trinkwasserversorgung, sondern ist auch ein klares Bekenntnis zur nachhaltigen Entwicklung», sagt Luible.