Das Redinghaus in Frauenfeld erstrahlt in neuem Glanz
Wie die Gemeinde Frauenfeld schreibt, wird die Renovation und Sanierung des geschichtsträchtigen Hauses voraussichtlich Mitte September 2022 abgeschlossen sein.

Die Sanierung des Redinghauses an der Zürcherstrasse 180 in Frauenfeld befindet sich kurz vor Abschluss. Nach der Entfernung des Gerüsts ist nun der Blick frei auf die instand gesetzte Fassade. Für die Sanierung und Renovation der Stuckaturen konnte ein Betrag von 20'000 Franken aus dem Vermächtnis von Roger Gonzenbach eingesetzt werden.
Stadtrat Andreas Elliker bedankte sich am Freitagmorgen, dem 2. September 2022, im Rahmen einer Medienorientierung einleitend bei den Nachkommen von Roger Gonzenbach für den an die Stadt vermachten Betrag.
Er freut sich, dass das Redinghaus am Eingang zur Altstadt nun «im neuen Glanz erstrahlt» und machte darauf aufmerksam, dass Gebäude im Besitz der Stadt für die Stadtentwicklung von grosser Bedeutung sind.
Martin Langer vom kantonalen Amt für Denkmalpflege hob den Stellenwert des Gebäudes am östlichen Stadteingang hervor. Neben den bogenförmigen Giebelfeldern und den gequaderten Ecklisenen (Schmale vertikale Wandverstärkungen) wertet auch qualitativ wertvoller, plastischer Schmuck den Kopfbau der Altstadtzeile auf.
Ein Haus mit Geschichte
Die Stadt Frauenfeld übernahm 2006 das Redinghaus und gelangte damit in den Besitz eines Hauses, in dem sich städtische, kantonale und eidgenössische Geschichte in einzigartiger Weise begegnen, was auch im Buch «Das Redinghaus in Frauenfeld» von Angelus Hux nachzulesen ist.
Das Redinghaus und die drei neu übernommenen Liegenschaften Freie-Strasse 15 bis 19 sind die einzigen Objekte im städtischen Eigentum innerhalb der Altstadt. «Damit die Stadt bestmöglich die Altstadt mitgestalten kann, ist Grundeigentum in diesem Gebiet von grossem Vorteil», ist Stephan Winkler, Bereichsleiter Projektierung und Bau beim städtischen Amt für Hochbau und Stadtplanung, überzeugt.
Vielfältige Baumassnahmen wurden umgesetzt
Das Gebäude wurde letztmals im Jahre 1972 renoviert. In der Zwischenzeit erfolgten nur kleine Reparaturarbeiten. Neben der starken Verschmutzung wies die Fassade auch verschiedenste Schäden auf. Nun wurde sie heruntergewaschen und mitsamt der Natur- und Kunsteinarbeiten der Dachuntersicht und der Giebelfelder neu gestrichen.
Die bestehenden Fenster wurden passgenau durch neue Denkmalschutzfenster ersetzt. Auf dem Dach mussten lediglich einige Ziegel ausgewechselt werden. Das Metallgeländer auf dem Flachdach der Druckerei wurde zudem gereinigt, erhöht und neu beschichtet. Das Dachgeschoss wurde von innen nach den heutigen energetischen Vorgaben wärmegedämmt. Die Massnahmen sind bereits deutlich spürbar.
Im Winter sollen dank der getroffenen Massnahmen rund 35'000 Kilowattstunden pro Jahr eingespart werden. Gleichzeitig mit den Dämmmassnahmen wurden auch Brandschutzmassnahmen im Dachgeschoss umgesetzt. Zurzeit laufen noch die Wärmedämmmassnahmen am Flachdach der Druckerei. Diese Arbeiten werden voraussichtlich Mitte September 2022 abgeschlossen.