Frauenfeld: Ausstieg aus der Energieabhängigkeit von Russland
Als Sofortmassnahme hat Thurplus den Direktbezug von Erdgas bei russischen Versorgern und ihren Tochterunternehmen gestoppt. Dies betrifft auch Frauenfeld.
Auch die Energieversorgung der Schweiz ist heute in hohem Masse von Russland abhängig – beim Rohöl und Erdgas ganz direkt und mit der Steinkohle und der Uranaufbereitung zur Stromerzeugung indirekt. Die Medien berichten, dass alle anderen europäischen Staaten täglich zwischen 600 und 800 Millionen Euro für Energielieferungen an russische Firmen überweisen.
Woher das Erdgas bei Thurplus physisch stammt, lässt sich nicht präzise nachverfolgen. Hierzu wären internationale Herkunftsnachweise nötig. Da in der Ostschweiz das Erdgas auf dem deutschen Markt einkauft wird, ist von einem russischen Anteil von rund der Hälfte auszugehen.
Ein sofortiger und vollständiger Verzicht Deutschlands auf russische Energieträger würde somit auch die Schweiz treffen und zu hohen Ausfällen im Energiebereich führen. Die Folgen eines solchen Lieferstopps lassen sich derzeit nur erahnen.
Der deutsche Wirtschafts- und Energieminister Robert Habeck befürchtet massive Einbussen für die Wirtschaft und als Folge davon hohe Arbeitslosenzahlen, ganz zu schweigen von den wegfallenden Rohstoffen zum Heizen.
Förderung von Energieeffizienz und Energieunabhängigkeit
Als Sofortmassnahme hat Thurplus den Direktbezug von Erdgas von russischen Versorgern und ihren Tochterunternehmen gestoppt. Darüber hinaus ist Thurplus jedoch weiterhin von den Vorlieferanten aus den umliegenden EU-Ländern abhängig. Dies betrifft vor allem auch die Lieferungen in allfälligen Mangellagen.
Kurzfristig kann Thurplus gemeinsam mit den Kunden den Energieverbrauch und die lokale Produktion weiter optimieren. Allein schon mit Massnahmen wie der Absenkung der Raumtemperatur um ein bis zwei Grad, der Temporeduktion auf der Autobahn, dem Verzicht auf unnötige Fahrten und dem Umstieg auf den öffentlichen Verkehr liesse sich die Abhängigkeit von russischen Energieträgern um bis zu 20 Prozent verringern.
Auch mit dem Bezug von Solarstrom oder gar der Beteiligung an den Solarenergieanlagen sowie mit regionalen Biogasprodukten eröffnet Thurplus ihren Kunden in Frauenfeld die Chance, ihre Energiebeschaffung zusehends unabhängiger von Dritten zu gestalten: Strom SolarInvest, Strom SolarPlus und Gas BioPlus.
Übergang zur erneuerbaren Energieversorgung
Thurplus nimmt ihre Verantwortung vollumfänglich wahr. Entlang ihres Leistungsauftrags will sie den Übergang zur erneuerbaren Energieversorgung mit voller Kraft vorantreiben. Thurplus leistet dies durch den konsequenten Ausbau der Solarenergie und dem beherzten Umstieg auf eine erneuerbare Wärmeversorgung.
Mit hoher Priorität arbeitet Thurplus sodann an zwei weiteren Wärmeprojekten, dies alles mit dem Ziel, den fossilen Anteil an der Frauenfelder Wärmeversorgung markant zu senken. Thurplus setzt also ihren Leistungsauftrag mit Nachdruck um und arbeitet an der nachhaltigen Energiezukunft der Region Frauenfeld.
Mit ihrem Engagement ist Thurplus nicht alleine: Auch die internationale Energieagentur (iea) reagiert auf das aktuelle Dilemma mit einem Zehn-Punkte-Plan zur Verringerung der Erdölabhängigkeit.