Thurgau soll schneller impfen - bald auch mit Impfschiff

Der Kanton Thurgau will nach einem harzigen Start die Corona-Impfungen beschleunigen. Nächste Woche wird im Beisein von Bundesrat Alain Berset das zweite Impfzentrum auf einem Bodenseeschiff in Romanshorn starten.

Coronavirus - Impfung
Economiesuisse und der Arbeitgeberverband hoffen auf den Erfolg des Schweizer Impfplans bezüglich des Coronavirus. - dpa

Gesundheitsdirektor Urs Martin nahm am Mittwoch im Grossen Rat Stellung zur medialen Kritik am langsamen Impfstart im Thurgau. Der Kanton war als «Impftrödler» bezeichnet worden. Man halte sich - im Gegensatz zu anderen Kantonen - an die Vorgabe, genügend Impfstoff für die zweiten Impfungen bereit zu halten, erklärte Martin.

«Wir werden in den nächsten Tagen das Feld von hinten aufrollen.» Das Impfzentrum in Frauenfeld funktioniere gut, seit Anfang dieser Woche neu im Sieben-Tage-Betrieb. Am kommenden Dienstag nimmt das zweite Zentrum auf dem Bodenseeschiff «MS Thurgau» in Romanshorn den Betrieb auf - im Beisein von Bundesrat Alain Berset.

Die von der Landesregierung in Aussicht gestellten Corona-Massentests begrüsse der Thurgauer Regierungsrat, sagte Martin. Man habe Pläne für ein entsprechendes Pilotprojekt im Thurgau.

Regierungspräsident Walter Schönholzer äusserte sich zur viel kritisierten Impfung des Südafrikanischen Unternehmers Johann Rupert im Thurgau. Kein Mitglied der Regierung habe davon gewusst. Das Vorgehen der Hirslanden-Gruppe sei «störend». Die Regierung begrüsse, dass sich der CEO öffentlich entschuldigt habe.

Rupert, Mitbesitzer der Hirslanden-Gruppe, der seinen Wohnsitz im Kanton Genf hat, liess sich am 11. Januar als Testperson im Thurgau impfen. Die private Hirslanden-Gruppe wurde von der Regierung mit dem Betrieb der Impfzentren beauftragt. Dies sei die richtige Wahl, sagte Walter Schönholzer.

Erziehungsdirektorin Monika Knill sprach von «sehr wenigen» bestätigten Coronafällen an den Thurgauer Schulen. Aktuell seien es 20 bis 25 Fälle - bei über 30'000 Schülerinnen und Schülern der Volksschule. Die Strategie, bei Corona-Ausbrüchen lokal und fallbezogen zu handeln, habe sich bewährt.

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