Gemeinde Wollerau sucht Alternativen für Alterszentrum
Wie die Gemeinde Wollerau mitteilt, will der Gemeinderat aufgrund des gestiegenen Finanzbedarfs für das Neubauprojekt Turm-Matt Alternativen prüfen.
Die Gemeinde Wollerau ist verpflichtet, stationäre Pflegeleistungen zugunsten der pflegebedürftigen Bevölkerung zu erbringen.
Sie kann diesen Auftrag selbst erfüllen oder mittels Leistungsvereinbarung an Dritte delegieren.
Der Bedarf an Pflegeplätzen pro Gemeinde wird vom Kanton errechnet und die Gemeinden sind angehalten, diese Anzahl Plätze zur Verfügung zu stellen.
In Wollerau erbringt die Stiftung Alterszentrum Turm-Matt die Leistung im Auftrag der Gemeinde.
Erarbeitung Bauprojekt
Ende 2021 haben die Wollerauer einem Investitionsbeitrag von 400'000 Franken zugunsten der Stiftung Alterszentrum Turm-Matt für die Erarbeitung eines Neubauprojekts zugestimmt.
Die aktuelle Infrastruktur stammt in ihren Grundzügen aus dem Jahr 1985 und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen.
Basis der damaligen Sachvorlage war ein mehrjähriger Prozess inklusive Architekturwettbewerb sowie umfassende Abklärungen unter externer Begleitung zur Finanzierung des Neubaus und zur Tragbarkeitsrechnung.
Es wurden mit fünf Millionen Franken Baukosten gerechnet
Mit dem Gemeindebeitrag war die Zielsetzung verbunden, ein baubewilligungsreifes Projekt durch die Stiftung erarbeiten zu lassen.
Gemeinderat und Stiftungsrat gingen in ihren damaligen Berechnungen davon aus, dass der Gemeindebeitrag an die Baukosten rund fünf Millionen Franken betragen wird, abzüglich den bereits geleisteten Beiträgen an die Planung.
Höherer Finanzbedarf der Stiftung
Anlässlich von zwei gemeinsamen Sitzungen in den vergangenen Wochen hat der Stiftungsrat des Alterszentrums dem Gemeinderat das erarbeitete Bauprojekt inklusive Kostenprognose, Finanzplan und konzeptioneller Ausrichtung vorgestellt.
Die Resultate dieser Analysen zeigen, dass das Neubauprojekt mit dem ursprünglich angedachten Gemeindebeitrag nicht zu realisieren ist.
Die Stiftung ist für einen Neubau auf eine vollständige Fremdfinanzierung angewiesen.
Der Betrieb der Stiftung ist im Moment kostendeckend, vermag jedoch die notwendigen flüssigen Mittel für die Realisierung des Neubaus nicht zu erwirtschaften.
Prüfung von Alternativen
Infolge der finanziellen Tragweite eines möglichen Neubauprojekts will der Gemeinderat alternative Szenarien prüfen.
Dabei wird eine ergebnisoffene Erarbeitung der organisatorischen, betrieblichen und baulichen Zukunft der Altersversorgung in Wollerau angestrebt.
Auch das bestehende Bauprojekt wird nochmals analysiert werden müssen. Hierzu wird der Gemeinderat externe Unterstützung beiziehen.
Eine Arbeitsgruppe wurde gegründet
Zuständig für die Abklärungen ist eine neu zu gründende Arbeitsgruppe unter Führung von Gemeinderätin Pascale Baumgartner.
Die Stiftung Alterszentrum Turm-Matt ist eingeladen, ebenfalls in der Arbeitsgruppe Einsitz zu nehmen.
Sowohl die Tragbarkeit für die Gemeindefinanzen als auch die langfristige Rentabilität des Betriebskonzepts sind für den Gemeinderat zwingende Voraussetzung für eine Weiterverfolgung des Bauprojekts.