Die offene Jugendarbeit Glarus Nord begleitet das Streetdance-Projekt «Roundabout», das Jugendlichen eine kreative und soziale Freizeitgestaltung bietet.
Innenhof vom Näfels-Freulerpalast in Glarus Nord.
Innenhof vom Näfels-Freulerpalast in Glarus Nord. - Nau.ch / Simone Imhof
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Wie die Gemeinde Glarus Nord berichtet, hat das Blaue Kreuz Schweiz als Gesundheitsförderungs- und Präventionsprojekt für Kinder und Jugendliche vor 20 Jahren «Roundabout» ins Leben gerufen. Inzwischen hat sich das Streetdance-Angebot schweizweit etabliert. In Glarus werden die Mädchen- und die Bubengruppe von der Offenen Jugendarbeit begleitet.

Es ist eine eingeschworene Gruppe von Mädchen, die sich jeden Dienstabend im Singsaal des Schulhauses Erlen trifft. Das wird schon offensichtlich, wenn sie eine Stunde lang hochkonzentriert und ohne Anleitung Erwachsener Streetdance-Choreografien einüben.

Noch deutlicher zeigt sich aber die soziale Bedeutung dieser Abende in der anschliessenden Plauderrunde, wenn die Mädchen zwischen 12 und 20 Jahren sich bei Snacks und Säften über das Leben und die Welt austauschen.

Mit dabei ist jeweils Beatrice Roos von der Offenen Jugendarbeit Glarus Süd, die aber, wie sie betont, nur für die Rahmenbedingungen sorgt, die Gestaltung des Abends aber vollends den Jugendlichen selbst überlässt. Die Choreografien erarbeitet die selbst erst 18-jährige Julika Mani, die eben ihre Matura absolviert hat und nun das Studium antritt.

Positives Selbstbild

Dank grosszügiger Unterstützung von Stiftungen ist das Angebot kostenlos und ohne Anmeldungspflicht – manchmal nehmen fünf, manchmal 15 Mädchen teil, Schnuppern ist jederzeit möglich. Die Niederschwelligkeit ermöglicht ihnen, etwas Neues auszuprobieren, ohne sich zu verpflichten.

Beim Tanzen und dem Austausch setzen sich die Mädchen mit ihrem sich verändernden Körper auseinander und bauen ein gesundes Selbstbild auf. Sie knüpfen Freundschaften, erleben Frauenvorbilder, finden Halt und Orientierung.

Halbjährlich treffen sich Beatrice Roos und Julika Mani mit Luana Canzoneri vom Blauen Kreuz, die unter anderem als tänzerische Leiterin helfen kann, wenn es etwa bei einer Choreografie mal hapern sollte.

«Das ist allerdings nie notwendig», sagt Beatrice Roos und lacht: «Die Gruppe funktioniert autonom und die Mädchen lernen unglaublich schnell.» Ein besonderes Highlight seien die Auftritte, die sich aufgrund von Anfragen ergeben. «Die Show am Personalfest der Gemeinde Glarus etwa war ein toller Erfolg.» Wer einen Auftritt buchen wolle, könne sich gerne bei der Offenen Jugendarbeit melden.

Breakdance für Jungs

Inzwischen hat das Blaue Kreuz ein ähnliches Angebot für Jungs aufgebaut. Auch das Boyzaround in Mollis wird von der Offenen Jugendarbeit begleitet. Verantwortlich ist hierfür Roger Gyger von der Offenen Jugendarbeit Glarus Nord.

Da Boyzaround erst seit letztem Jahr angeboten wird, konnte keine tänzerische Leitung aus der Gruppe rekrutiert werden. Unter der Leitung von den eigens eingestellten Raúl Orlando und Shannen Oettli erarbeitet die aktuell sechsköpfige Gruppe Breakdance-Choreografien.

«Bisher haben die Jungs kein Bedürfnis nach einer anschliessenden Austauschrunde gezeigt», erklärt Roger Gyger die abweichenden Rahmenbedingungen bei Boyzaround, man erwäge aber, das Angebot zu erweitern. Angesichts der Freude und Motivation, die er bei den Teilnehmern wahrnimmt, hofft er auf weitere Teilnehmer und öffnet das Angebot ab sofort bereits für 11-Jährige.

«So lernen die Jungs schon in der Mittelstufe die Angebote der Offenen Jugendarbeit kennen und wissen, dass es Räume für sie gibt, die sie auch als Treffmöglichkeiten nutzen können.»

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