SP Gossau-Arnegg will Hürden für Einbürgerung senken
Das Stimm- und Wahlrecht für Ausländer/innen auf Gemeindeebene ist nur ein Punkt, der die SP Gossau-Arnegg beschäftigt. Nau im Gespräch mit Ruedi Blumer.
Die SP Gossau-Arnegg beschäftigt sich derzeit stark mit Bau und Unterhalt von Strassen- und Weginfrastruktur. Was derzeit sonst noch beschäftigt und wie es um den Nachwuchs in der Partei steht? Über dies und mehr hat Nau mit Parteipräsident Ruedi Blumer gesprochen.
Nau.ch: Wofür setzt sich die SP Gossau-Arnegg im Allgemeinen ein?
Ruedi Blumer: Die SP Gossau-Arnegg fokussiert sich insbesondere auf Solidarität, Integration, Bildung, fossilfreien Verkehr, Sport- und Kulturangebot, gemeinnützigen Wohnungsbau sowie Lebens- und Aufenthaltsqualität in unserer Stadt.
Ausländer/innen, die seit ein paar Jahren bei uns leben, möchten wir auf Gemeindeebene gerne das Stimm- und Wahlrecht geben. Da der Kantonsrat das unsinnigerweise ablehnte, versuchen wir nun die Hürden für die Einbürgerung zu senken.
Nau.ch: Welche Themen beschäftigen Ihre Partei aktuell?
Ruedi Blumer: Die SP beschäftigt sich stark mit Bau und Unterhalt von Strassen- und Weginfrastruktur sowie Parkplätzen für Velos und Autos. Die Lösungen sollen immer eine Kombination aus Lärm- und Klimaschutz, Sicherheit und Raumverträglichkeit, gesellschaftlichen Ansprüchen (Sportstätten, Spielplätze, Altersheime), Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sein.
Dass Gossau mit 18’000 Einwohnerinnen und Einwohnern zwar urban ist, aber noch zu sehr dörflich tickt, macht die Lösungsfindung oft schwierig; zu viel innerstädtischer Autoverkehr, zu wenig Fuss- und Veloverkehr, keine autofreien Zonen und Siedlungen.
Nau.ch: Was gefällt Ihnen an der Region Gossau besonders?
Ruedi Blumer: Die Lage der Kleinstadt ist sowohl für Stadt- als auch für Landliebhabereien perfekt. Ein breites Bildungs-, Kultur-, Sport- und Vereinsangebot, gute ÖV-Anbindung, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, viele interessante Arbeitsplätze in Gewerbe und Industrie, Naherholungsräume wie etwa das Naturschutzgebiet Espel oder der Walter Zoo, zeichnen die Region aus.
Nau.ch: Wie steht es um den Nachwuchs in Ihrer Partei? Wie motivieren Sie den Nachwuchs für die Politik?
Ruedi Blumer: Unsere jungen Anhänger/innen sind eher nach St. Gallen oder Zürich orientiert, weil sie dort studieren oder arbeiten und den Ausgang geniessen. In Gossau gibt es viele traditionelle Vereine, aber ausser dem Naturschutzverein und den Naturfreunden kaum der Ökologie verpflichtete Gruppierungen und auch eher eine kleine Gemeinde von Kulturinteressierten, die sich regelmässig treffen.
Wir freuen uns aber sehr, dass wir an der letzten HV zwei deutlich unter 30-jährige Vorstandsmitglieder wählen konnten. Dennoch suchen wir mit Nachdruck weitere Kräfte jeden Alters, die unsere Anliegen und Werte mittragen und helfen diese in unserer Stadt umzusetzen.
Nau.ch: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der SP Gossau-Arnegg?
Ruedi Blumer: Viele sozial eingestellte und umweltaffine Zuzüge und engagierte Mitbewohner/innen. Denn Gossau-Arnegg hat betreffend klimagerechtem Mobilitätsverhalten, gemeinnützigem Wohnungsbau, ausserfamiliärer Kinderbetreuung, Wohnen im Alter, zeitgemässer Sport- und Kulturanlagen sowie autoarmer Begegnungs- und Fussgängerzonen noch viel Potenzial. Mit einer starken SP können diese Ziele für eine attraktive Stadt schneller erreicht werden.
Zur Person
Parteipräsident Ruedi Blumer ist 64-jährig und wohnhaft in Gossau SG. Er ist verheiratet, hat drei erwachsene Töchter und ist zweifacher Grossvater. Zu seinen Hobbys zählen Politik, Kultur, Sport sowie das Grossvatersein.