Teufen AR: «Bahntunnel Bahnhof bis Stofel» schreitet voran
Wie die Gemeinde Teufen AR meldet, befindet sich das Bahntunnelprojekt in der Machbarkeitsstudienphase, gefolgt von Detailplanung mit präziser Kostenschätzung.
Im Mai dieses Jahres vergab der Gemeinderat die Leitung des Gesamtprojektes «Bahntunnel Bahnhof bis Stofel» an die Pini-Gruppe AG aus Zürich.
Das Mandat wurde vorgängig im öffentlichen Submissionsverfahren ausgeschrieben.
Es umfasst nebst der Gesamtprojektleitung die Leitung der vier Teilprojekte Bahnhof, Tunnelportale, Kreuzungsstelle und Bahntechnik sowie die Rolle der Bauherrenunterstützung.
Die Ingenieure der Pini-Gruppe AG haben die Arbeiten unverzüglich aufgenommen und der aktuelle Stand erlaubt einen ersten Einblick auf den Stand der Arbeiten im Sinne eines «Zwischenberichtes aus der Werkstatt».
Ein Blick auf 50 Jahre Planung
Die frühesten Anfänge der für die aktuelle Planung relevanten Tunnelstudien reichen rund 50 Jahre zurück.
Seit der damaligen Studie der Elektrowatt AG wurden im Verlaufe der Jahre verschiedene Tunnelvorhaben in unterschiedlicher Detaillierungstiefe erarbeitet.
In einer ersten Phase hat die Pini-Gruppe AG die vorhandenen Unterlagen gesichtet.
Ziel ist es so weit möglich und sinnvoll bestehende Unterlagen zu verwenden und somit Doppelspurigkeiten aus Zeit- und Kostengründen zu verhindern.
Aktuelle Machbarkeitsstudien für Bahntunnelprojekt
Derzeit sind die Machbarkeitsstudien in Arbeit.
Inhalt ist die Bestimmung von Trasse und der Bauwerke, damit den künftigen Projektverfassern entsprechende Vorgaben für die anschliessenden Planungsarbeiten zur Verfügung gestellt werden können.
Im Vordergrund steht dabei unter anderem die Frage der Kreuzungsstelle für die Appenzeller Bahnen, die Lage der Tunnelportale und die notwendigen Anpassungen des Bahnhofs.
Die Korridorstudie des Bundesamtes für Verkehr (BAV) besagt, dass nebst der bestehenden Doppelspurvariante auch ein Einspurtunnel zwischen Bahnhof und Stofel machbar sei.
Prüfung verschiedener Kreuzungsstellen-Alternativen
Zur Gewährleistung der Fahrplankonzepte erfordert dies aber zwingend eine Kreuzungsstelle zwischen Stofel und Sternen.
Als Alternative zu der in der Korridorstudie vorgeschlagenen Kreuzungsstelle auf der Strasse (Tramdoppelspur Stofel – Sternen) wurde eine Kreuzungsstelle nördlich der Kantonsstrasse vorgeschlagen.
Rein geländetechnisch wäre diese Kreuzungsstrecke kürzer als die Strassenvariante.
Aktuell werden verschiedene Varianten der Kreuzungsstelle auf die Möglichkeit der Erfüllung der Fahrplanauflagen des BAV geprüft.
Technische Grundlagen und Herausforderungen in der Prüfung
Auf dieser Basis gilt es anschliessend die bauliche Realisierbarkeit zu prüfen und somit für die Planer die Grundlagen für ihre Weiterarbeit zu bestimmen.
Derzeit werden die Grundlagen insbesondere zur Geologie und Wasser- und Quellsituation und die technischen Herausforderungen der Appenzeller Bahnen an das Projekt geprüft beziehungsweise aktualisiert.
Zusätzlich sind die möglichen Kurvenradien und Steigungen, die Lichtraumprofile und die Vortriebsart in Abklärung.
Dies alles hat wiederum Auswirkungen auf die Lage der Einfahrt und somit die Höhenlage des Bahnhofs Teufen.
Detaillierte Planung und Auftragsvergabe
Nach Abschluss der Machbarkeitsstudien erfolgen die detaillierten Planungsarbeiten mit einer aktuellen und präzisen Kostenschätzung.
Für die Beschaffung des Projektverfassers werden in einer ersten Phase die Unterlagen für die öffentliche Submission erarbeitet.
Anschliessend erfolgt die Ausschreibung mit darauffolgender Offertauswertung und Auftragsvergabe.
Die Zusammenarbeit zwischen den Appenzeller Bahnen und der Gemeinde Teufen während der Projektierungsphase der Alternativvariante Einspurtunnel Bahnhof Teufen –Stofel wurde in einer neuen Vereinbarung festgelegt.
Neue Vereinbarung ersetzt vorherige Projektvereinbarung für Ortsdurchfahrt Teufen
Diese tritt anstelle der während der Projektierungsphase sistierten Projektvereinbarung Ortsdurchfahrt Teufen zwischen dem Kanton Appenzell-Ausserrhoden, den Appenzeller Bahnen und der Gemeinde Teufen.
Die Vereinbarung ist auf der Webseite aufgeschaltet.
Florin Scherrer, welcher als Leiter Bau und Planung der Gemeinde Teufen das Bauprojekt aus Gemeindesicht begleitet hat, wurde per 1. September 2023 als Stadtrat in Gossau gewählt.
Dieses Amt ist mit einem 70 Prozent Pensum versehen.
Fortsetzung der Gemeindebeteiligung
Florin Scherrer wird das Projekt aus Gemeindesicht in einem Mandatsverhältnis auch inskünftig betreuen und die Gemeinde zählt auf seine Erfahrung und Expertise.
Die Webseite ist ab sofort wieder verfügbar und aktualisiert. Nächste Informationen sind nach Vorliegen der Machbarkeitsstudie Ende dieses, Anfang nächstes Jahr geplant.