Eriswil

Ergebnisse der Mitwirkung Windenergie in Eriswil liegen vor

Nau.ch Lokal
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Oberaargau,

Wie die Gemeinde Eriswil mitteilt, wird die Gemeinde sich selber in naher Zukunft damit befassen, in welcher Form die Windenergieanlage betrieben werden soll.

Solar- und Windanlagen als Quelle für Strom
Solar- und Windanlagen als Quelle für Strom - AFP/Archiv

Die Arbeitsgruppe Windenergie führte zwei Informationsveranstaltungen durch, an welchen insgesamt knapp 150 Personen teilgenommen haben. Dabei erläuterte das Gremium die Planungsunterlagen und das Projekt. Mit der Windenergieanlage will die Gemeinde Eriswil nicht nur einen Beitrag zur Energiewende leisten, sondern auch die Stromversorgung für die eigene Gemeinde sicherstellen.

Schliesslich könnte mit dem Strom aus der Windenergieanlage der Bedarf von Eriswil gedeckt werden. Dass Eriswil die Energieversorgung der Gemeinde selber führt und auch Eigentümerin des Verteilnetzes ist, lässt verschiedene Möglichkeiten zum Betrieb offen.

Auch könnte die Windenergieanlage im Grunholz ohne grosse Zusatzinvestitionen ans Stromnetz angeschlossen werden. Es wird angestrebt, Strom selber zu produzieren statt immer teurer einzukaufen.

Ergebnisse der Umfrage

Um die Meinung der Bevölkerung zu ergründen, führte die Gemeinde eine Umfrage durch. Insgesamt wurden 182 Fragebogen ausgewertet. Die Ergebnisse liegen nun vor. Insgesamt befürwortet eine grosse Mehrheit die Windenergie (76,36 Prozent).

Am meisten Bedenken haben die Befragten in Bezug auf das Landschaftsbild (48,33 Prozent) oder zum Tierschutz (37,5 Prozent). 28,33 Prozent fürchten, die Anlage könne nicht rentabel betrieben werden. 17,5 Prozent sorgen sich um die Gesundheit der Anwohnenden, insbesondere wegen Lärm und Schattenwurf.

Nebst den Fragebogen wurde vier weitere Eingabe deponiert. Eine Interessengemeinschaft macht Vorschläge zur Optimierung der Ausgleichsmassnahmen. Diese sind Bestandteil der Planung und sollen die negativen Auswirkungen der Windenergieanlage ausgleichen. Sie beinhalten insbesondere die Gestaltung von Lebensräumen für Fledermäuse und Vögel.

Die weiteren Eingaben stammen aus der Anwohnerschaft der Windenergieanlage und äussern sich kritisch zum Projekt. Darunter ist ebenfalls eine Unterschriftensammlung mit 34 Unterschriften gegen die Windenergieanlage Grunholz. Bemängelt wird am Projekt insbesondere, dass sich die Windenergieanlage zu nahe an bewohnten Liegenschaften befinde.

Rolle der Gemeinde noch nicht genau definiert

Die Gemeinde wollte mit der Umfrage insbesondere auch wissen, was die Bevölkerung zum Betrieb der Anlage denkt. Die Beteiligung der Gemeinde als Bauherrschaft, Betreiberin oder Mehrheitsbeteiligte wird von 40 bis 48 Prozent befürwortet, rund 20 Prozent finden, die Gemeinde solle sich nicht beteiligen.

Umgekehrt findet eine Mehrheit von 66 Prozent, Eriswiler sollen sich an der Anlage beteiligen können, 41 Prozent würden allen Interessierten ermöglichen, sich zu beteiligen. Die Gemeinde wird sich selber in naher Zukunft vertieft damit befassen, in welcher Form die Windenergieanlage betrieben werden soll, falls diese gebaut werden kann.

In diese Überlegungen wird die Energieversorgung der Gemeinde miteinbezogen. Die Arbeitsgruppe Windenergie wird die Planung mit dem Mitwirkungsbericht ergänzen und danach den kantonalen Behörden zur Vorprüfung einreichen. Die Antwort wird im Winter 2022/2023 erwartet.

Danach erfolgt eine neuerliche öffentliche Auflage und die Möglichkeit, Einsprachen zu deponieren. Bevor über die Realisierung abgestimmt werden kann, ist noch viel Arbeit zu erledigen. Dadurch, dass insgesamt etwa 80 Prozent der Befragten Strom aus Windenergie beziehen würden, falls diese in Eriswil produziert würde, fühlen sich die Verantwortlichen ermutigt, diese Arbeit weiter zu verfolgen.

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