Hochdorf Holding schreibt riesigen Verlust
Die Milchverarbeiter Hochdorf Holding AG hat ein enorm schwieriges Jahr hinter sich. Unter dem Strich resultierten diverse Faktoren in riesige Verluste.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Milchverarbeiter Hochdorf Holding AG meldeten für 2019 grosse Verluste.
- Ein Sorgenkind war die Tochterfirma Pharmalys, die nun verkauft wurde.
- Die Dividende fällt aus. Hochdorf ist aber fürs laufende Geschäftsjahr optimistisch.
Die Milchproduzenten Hochdorf Holding haben riesige Verluste gemeldet. Konkret sackte der Umsatz 2019 um 18,6 Prozent auf 456,8 Millionen Franken ab. Die im Dezember 2019 mittlerweile verkaufte 51-Prozent-Tochter Pharmalys war der wichtigste Grund für die Krise bei Hochdorf. Die Herstellerin von Baby-Care-Produkten hatte sich deutlich schlechter als erwartet entwickelt.
Die Gewinnzahlen sind auf allen Stufen tiefrot: Konkret weist das Unternehmen am Donnerstag einen EBIT von -265,3 Millionen Franken sowie Reinverlust von 271,4 Millionen Franken aus. Diese waren im Vorjahr +18,6 Millionen Franken EBIT und +8,7 Millionen Franken Reingewinn. Den Aktionären ist ein Minus von 239,2 Millionen Franken zurechenbar.
Dividende fällt aus
Eine Dividende gibt es auch in diesem Jahr nicht. Für 2018 hatte der Verwaltungsrat eigentlich 4 Franken je Anteil ausschütten wollen, war jedoch am «Nein» der Aktionäre gescheitert. Als wichtigste Ereignisse in 2019 nennt Hochdorf Holding den Verkauf der verlustbringenden Pharmalys-Beteiligung sowie die Verlängerung eines Konsortialkredites.
Die hohen Rückstellungen und Wertberichtigungen hätten aber zu einer Überschuldung der Firma laut Obligationenrecht gefügt, schreibt Hochdorf Holding weiter. Daher werde noch im März der Rest der ausstehenden Pflichtwandelanleihe in Aktienkapital gewandelt. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung seien daher der Meinung, dass «aktuell von einer Fortführung der Hochdorf-Gruppe ausgegangen» werden könne.
Positive Zahlen für Hochdorf Holding im laufenden Jahr?
Der neue Verwaltungsrat werde in diesem Jahr zusammen mit der Geschäftsleitung eine Zukunftsstrategie Gruppe erarbeiten, heisst es weiter. Wer diesem Gremium angehören wird, nennt Hochdorf am Donnerstag aber nicht. Vor einem Monat hatten vier von fünf VR-Mitgliedern erklärt, nicht zur Wiederwahl anzutreten.
2020 rechnet die Gruppe mit einem Netto-Verkaufserlös im Bereich von 280 bis 320 Millionen Franken. Einen positiven Betriebsgewinn auf EBITDA-Ebene wird auch erwartet. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie seien aber noch nicht abschätzbar, betonte Hochdorf.