Brienz (BE)

Brienz beschliesst Massnahmen bei Strommangellage

Wie die Gemeinde Brienz mitteilt, hat sich der Gemeinderat mit den Gemeindeorganisationen und den Mitarbeitenden Gedanken gemacht und Massnahmen beschlossen.

Die Bootsanlegestelle und der Hafen beim Rössliplatz in Brienz (BE).
Die Bootsanlegestelle und der Hafen beim Rössliplatz in Brienz (BE). - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Ein Stromausfall ist meistens technisch bedingt und bedeutet, dass die ganze Stromversorgung in einem gewissen Gebiet für eine gewisse Zeit völlig ausfällt.

Bei einer Strommangellage ist noch Strom vorhanden, aber zu wenig, um allen Verbrauchern genügend Strom zu liefern.

Die Ursachen sind zu geringe Produktion und/oder Übertragungs- und Importprobleme. Dieser Zustand kann Tage, Wochen oder sogar Monate andauern.

Er ist vor allem im Winter zu erwarten, wenn der Stromverbrauch ansteigt und die Produktion rückläufig ist.

Bundesrat ist der Krisenmanager bei Strom-Engpässen

Zudem verschärft die aktuelle geopolitische Lage insbesondere mit dem Gaslieferengpass das Problem zusätzlich.

Die Versorgung des Landes mit Gütern und Dienstleistungen ist normalerweise Sache der Wirtschaft. Erst bei Schwierigkeiten greift der Staat lenkend ein.

Sollte es zu Engpässen in der Stromversorgung kommen, ist der Bundesrat als Krisenmanager tätig.

Für die Umsetzung ist er auf die Kompetenz der Fachleute angewiesen und hat daher die Organisation für Stromversorgung in ausserordentlichen Lagen (Ostral) gegründet.

Als letzte Massnahme wird regional die Versorgung unterbrochen

Diese Organisation wird vom Verband schweizerischer Elektrizitätsunternehmen getragen. In kritischen Situationen wird der Bund die Bevölkerung entsprechend orientieren.

Vorerst würde ein Appell zum Energiesparen ausgesprochen. Bei ungenügender Wirkung würden die Grossverbraucher zu einer Energiereduktion verpflichtet.

Als letzte Möglichkeit würden alternierend ganze Regionen für einige Stunden von der Stromversorgung unterbrochen.

Bei einem vollständigen Unterbruch gäbe es keine Möglichkeit, einzelne (wichtige) Verbraucher noch mit Energie zu versorgen.

Bund startete Energiesparkampagne

Der Bund hat zusammen mit den Kantonen, Verbänden und Organisationen die Energiesparkampagne gestartet.

Die Kampagne soll aufzeigen, wie Bevölkerung und Wirtschaft mit einfach umsetzbaren Tipps Energie – Gas, Heizöl, Strom und andere Energieträger – sparen können, und soll bis April 2023 laufen.

Wie der Bund hofft auch die Gemeinde Brienz, dass möglichst viele mitmachen und einen Beitrag dazu leisten, dass die Schweiz eine Mangellage abwenden kann.

Der Gemeinderat hat beschlossen, in diesem Winter auf die Weihnachtsbeleuchtung im Dorf zu verzichten und jede zweite Strassenlampe auf den Gemeindestrassen auszuschalten, ausgenommen Kreuzungen und an neuralgischen Punkten.

Gemeindeverwaltung bei Stromunterbruch geöffnet

Die Gemeindeverwaltung bleibt auch bei einem allfälligen Stromunterbruch zu den normalen Schalteröffnungszeiten geöffnet, da das Gemeindegebäude über ein Notstromaggregat verfügt.

Die Telefone werden bei einem Stromunterbruch allerdings nicht funktionieren.

Die Schule Brienz wird auch während Stromabschaltungen den Unterricht in einem angepassten Rahmen weiterführen.

Die Eltern werden jeweils über die KlappApp über die genaue Organisation informiert.

Mögliche Unterbrechungen bei Wasser- und Abwasserversorgung

Die Wasser- und Abwasserversorgung wird mit den allfälligen Stromunterbrüchen von bis zu vier Stunden weiterhin funktionieren.

Die Kehrichtentsorgung ist weiterhin ohne Einschränkungen gewährleistet. Die Forst- und Baugruppe können den Betrieb auch bei einem Stromunterbruch aufrechterhalten.

Die Alarmierung der Blaulichtorganisationen hat oberste Priorität und wird bei einer Strommangellage zu einer grossen Herausforderung.

Die Gemeinde appelliert hier an die Selbst- und Nachbarschaftshilfe.

Notfalltreffpunkt in der Gemeinde

Im letzten Monat wurde jeder Haushalt in Brienz mit einem Flyer über den Notfalltreffpunkt in Brienz orientiert.

Bei einem Ausfall von kritischen Infrastrukturen, zum Beispiel in Folge grossflächiger Stromausfälle und Ausfall der Kommunikationsmittel, kann der Notfalltreffpunkt als Anlauf- und Notrufstelle aufgesucht werden.

Er befindet sich bei der Schulanlage Kienholz an der Lauenenstrasse 18 bis 20.

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