Highlight im Sommer: Das Müli Openair findet statt
Am 14. und 15. August findet das Müli Openair in Deisswil statt. Auch hier werden bestimmte Sicherheitsmassnahmen wegen des Coronavirus gelten.
Das Coronavirus stellt die Organisatoren allerlei Grossveranstaltungen vor Hürden. Wie viele Leute dürfen nun kommen? Welche Schutzmassnahmen gelten? Wie verändert sich die Situation bis das Festival dann stattfindet?
Mit solchen Fragen muss sich auch Angela Aegerter, Mitorganisatorin des Müli Openairs, auseinandersetzen. Inzwischen ist klar, dass Veranstaltungen bis 1000 Personen erlaubt sind – auf dem Gelände des Müli Openairs dürfen sich, wegen der geltenden Abstandsregelungen, neben den Helfern und den Künstlerinnen und Künstlern noch 300 Personen aufhalten.
Wie die Einhaltung von Sektoren und die damit einhergehende Erhöhung der Besucherzahlen umsetzbar ist, wird im OK gerade heiss diskutiert.
Momentan ausverkauft
«Wir sind sehr gespannt, wie es wird», sagt Aegerter. «Die Organisation des Open Airs ist herausfordernd, wir müssen mehr Platz einberechnen, speziell Laufmarkierungen oder Absperrungen anbringen und Desinfektionsmittel zur Verfügung stellen.»
Mit der Bestellung der Tickets werden gleichzeitig auch die Kontaktdaten aufgenommen – fürs Tracing, sollte ein Coronafall auftreten. Auf der Website des Open Airs sind momentan keine Tickets mehr zu erhalten, aber Interessierte können sich auf einer Warteliste eintragen.
Moralisch vertretbar?
«Wir im OK haben uns auch oft gefragt, ob es moralisch vertretbar ist, jetzt ein Open Air zu veranstalten», sagt Aegerter. «Aber in unseren vielen Videokonferenzen sind wir zum Schluss gekommen, dass wir es durchziehen wollen.»
Auch der Kostenausfall, hätte das Festival abgesagt werden müssen, würde sich in Grenzen halten. «Bei uns basiert sehr viel auf freiwilliger Jugendarbeit», so Aegerter.
«Vom Schreiner zur Wissenschafterin»
Das Müli Openair ist ein spezielles, kleines Open Air. 2008 fand ein Vorläufer des heutigen Open Airs statt, nun findet das Festival alle vier Jahre statt. Aegerter erklärt die Entstehungsgeschichte: «Wenn man in Deisswil in der Pfadi war, dann wächst man automatisch in den Kulturbetrieb des Kulturlokals alti Müli hinein.»
Gemeinsam entstand die Idee, etwas grosses auf die Beine zu stellen, «aus reiner Lust und Liebe an der Musik», so Aegerter. «Vom Schreiner zur Wissenschafterin, das Projekt Müli Openair ist für jede und jeden, es braucht auch jede und jeden, damit es stattfinden kann.»
Tränen werden fliessen
Aegerter selbst ist seit Anfang an dabei. Mit über 30 Jahren wächst sie langsam aus dem OK raus, sagt sie lachend. «Uns ist es wichtig, dass die Jungen nachkommen und wir ihnen unser Know-how weitergeben können.»
Dem kommenden Open Air blickt sie deswegen mit einem lachenden und «gränenden» Auge entgegen. «Ich freue mich auf den Moment, wenn wir gemeinsam auf dem Feld stehen und die ersten Gäste kommen. Dann haben wir's wieder geschafft. Vielleicht fliesst da sogar die eine oder andere Träne.»
Stiller Has auf Abschiedstournee
Das Müli Openair trumpft nicht nur durch seine familiäre Atmosphäre, laut Aegerter sind alle willkommen, vom Grosi bis zum Kleinkind, es hat auch musikalisch einiges zu bieten. Am Freitag macht das Duo Irina & Jones den musikalischen Auftakt.
Es ist Aegerters Highlight: «Das Duo fasziniert. Die zwei bringen eine geballte Ladung Musik, da stehen einem die Haare auf!» Danach tritt Stiller Has auf, der sich auf Abschiedstournee befindet, den Abschluss macht Troubas Kater. Am Samstag öffnet das Festgelände um 15 Uhr, es folgen die Auftritte Noti Wümié, Steiner & Madlaina, Klischée und Tequila Boys.
Angela Aegerter sagt: «Das Programm besteht aus nationalen Acts, einer bunten Mischung von Indie Folk bis Electro.» Und wer vom vielen Tanzen hungrig wird, der kann sich auf eine variantenreiche Verpflegung freuen: «Wir haben alles, vegetarisch, vegan, mit Fleisch, oder glutenfrei», sagt Aegerter.