Damen Volleyball NLA: Toggenburg - Lugano 2:3
Nach einem 0:2-Rückstand spielte das NLA-Team gross auf und zeigte eine beeindruckende Leistung gegen die Tessinerinnen.
Markus Imthurn – Wattwil. Im zweiten Rangierungsspiel um Rang 7 empfing Raiffei-sen Volley Toggenburg gestern Abend die Gäste aus dem Tessin. Genau wie beim ersten Spiel am Ostersamstag verschliefen die St. Gallerinnen den Start komplett und handelten sich einen veritablen 10 Punkte Rückstand ein (9-19). Vor allem in der Offensive war der Auftritt von Volley Toggenburg enttäuschend, sodass der erste Satz mit 19-25 verloren ging.
Die St. Gallerinnen werden mutiger
Der zweite Satz begann ausgeglichener ehe ein umstrittener Entscheid des Schieds-richters die Damen von Volley Lugano in Front brachte. Volley Toggenburg schien sich dadurch leicht aus dem Konzept bringen zu lassen und handelte sich mit leich-ten Flüchtigkeitsfehlern einen 5 Punkte-Rückstand zum 5-10 ein.
Doch nun war Schluss mit Geschenken an die Gäste aus dem Tessin. Vor allem Passeuse Rudy Renko-Ilic agierte in der Folge immer frecher. Ein schöner Blockpunkt von ihr gefolgt von einem wuchtigen Smaesh und die Wattwilerinnen waren wieder zum 12-14 herangekommen. Auch wenn sich Volley Lugano den zweiten Satz schliesslich mit 21-25 holte, so spürte man in der Rietsteinhalle in Wattwil, dass gegen diesen Gegner heute etwas drin liegen könnte.
Einer der attraktivsten Sätze der gesamten Saison
Die Damen von Trainer Marcel Erni starteten komfortabel in den dritten Satz. Schnell lagen sie gegen ein verunsichert wirkendes Lugano mit 6-2 in Führung. Vor allem Mittelblockerin Joanna Mazzoleni wusste in dieser Phase zu gefallen und überzeugte sowohl in der Blockarbeit als auch als Punkteverwerterin bei schnellen Angriffen über die Mitte.
Wohl ein wenig überrascht vom eigenen Erfolg schienen die Wattwilerinnen beim Stand von 12-7 ein bisschen die Konzentration zu verlieren. 2 absurde Pässe von Rudy Renko Ilic, zwei missglückte Angriffe von Annouk Erni und eine schwache Abnahme der sonst grossartig aufspielenden Romina Schnyder… Und bereits war das Spiel wieder ausgeglichen (12-12). Doch die St. Gallerinnen blieben hartnäckig und zeigten ein paar sehenswerte Aktionen. Da war zum Beispiel der Angriff von Annouk Erni, der in einem für unmöglichen gehaltenen Winkel das 13-13 einbrachte.
Dann kam ein starker Block von Koch zum 14-14. Doch es war vor allem Diana Sacher zu verdanken, welche hintereinander 3 wuchtige Angriffe von Lugano parierte und mit einem Glücksball die St. Gallerinnen wieder in Führung brachte. (19-17). Volley Toggenburg holte mit einer starken Teamleistung den dritten Satz mit 25-22.
Lugano schien nun völlig verunsichert und handelte sich zu Beginn des vierten Sat-zes gleich einen 4-0 Rückstand ein. Raiffeisen Volley Toggenburg war nun die spiel-bestimmende Mannschaft und überzeugte vor allem mit einer starken Defensive. Mittelblockerin Joanna Mazzoleni überzeugte vorne am Netz und Libera Romina Schnyder räumte das noch auf, was trotzdem noch durch den Block gelangte.
Und stillschweigend nahm nun auch Annouk Erni immer mehr Fahrt auf und erspielte Punkt für Punkt. Beim Stand von 13-11 für Toggenburg sorgte Passeuse Rudy Renko-Ilic mit 4 aggressiven Services für einen schönen 6 Punkte Vorsprung, den sich die Wattwilerinnen nicht mehr nehmen liessen. Erneut war es Mazzoleni, die den Satz zuerst mit einem Block und anschliessend gleich noch mit einem Servicewinner zum 25-18 für das Heimteam entschied.
«Glück verhält sich launisch»
Der fünfte Satz bot Spannung pur. Kein Team konnte sich entscheidend absetzen doch Volley Lugano startete ein bisschen besser und erspielte sich einen 3 Punkte Vorsprung zum 5-8. Die St. Gallerinnen gaben sich allerdings nicht geschlagen.
Ein schöner Blockpunkt von Maciagowski und ein Rettungstat von Romina Schnyder glichen das Spiel zum 8-8 aus. Nun war es an RaiffeisenVolley Toggenburg in Führung zu gehen. Mit einem Servicefehler der Tessinerinnen kamen die Wattwilerinnen beim Stand von 14-13 sogar zu einem Matchball, den die ungarische Angreiferin bei Lugano (Kantor) in extremis abwehren konnte. (14-14) Was dann folgte, war für die Spielerinnen von Volley Toggenburg äusserst bitter.
Ein umstrittener Entscheid des Unparteiischen, welcher der Passeuse Rudy Renko-Ilic gleich noch die gelbe Karte wegen Reklamierens hinterherschickte, kippte das Spiel zugunsten von Volley Lugano, die gleich ihren ersten Matchball zum 14-16 nutzen konnten.
So bitter das Ende des Spiels auch war; Die Spielerinnen können sich kaum etwas vorwerfen. Vom verschlafenen Start einmal abgesehen, waren sie über weite Stre-cken des Spiels den Tessinerinnen ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen. Besonders erfreulich war die tiefe Fehlerquote des jüngsten Teams der NLA.
Die Defensive erwischte heute einen Traumtag und mit Annouk Erni und einer widererstarkten Laura Condotta im Angriff konnten Punkte regelmässig selber erspielt werden. Das es schlussendlich ganz knapp nicht zu einem Sieg gegen das favorisierte Lugano gereicht hat, lag einzig um allein am fehlenden Quäntchen Glück… Launisches Miststück!