Toggenburg verliert auch das letzte Spiel in Genf
Die Wattwiler Volleyballerinnen verlieren das dritte Spiel der Playout-Serie in Genf klar mit 3:0 und müssen jetzt auf die NLB-Gegner für die Barrage warten.
Raiffeisen Volley Toggenburg stand vor dieser dritten Partie gegen Genève Volley mit dem Rücken zur Wand. Nur mit einem Sieg hätte man zu Hause nochmals eine Chance erhalten, um die Westschweizerinnen in Bedrängnis bringen zu können.
Unter der Woche standen die Zeichen aber bereits schlecht für die Toggenburgerinnen. Capitain Jasmine Fiechter laboriert bereits seit zwei Wochen an einer Entzündung im Knie und musste darum in den Trainings auf Sprünge verzichten.
Diese Schonung führte aber leider zu keiner Besserung. Im Gegenteil: Die junge Wilerin versuchte in Genf zwar zu Beginn mit Schmerzen aufzulaufen. Nach der Hälfte der Spieldauer musste man aber einsehen, dass die Einschränkung zu gross und ein Spielen so nicht sinnvoll war.
Tamara Riesen, die nach einer Meniskusverletzung wieder zur Verfügung steht, versuchte die entstandene Lücke so gut wie möglich zu schliessen. Zu einem Satzgewinn reichte es aber trotz einem Aufbämen im dritten Satz nicht.
Die Genferinnen spielten vor allem in den beiden ersten Sätzen gross auf. Mit dem Selbstvertrauen von zwei gewonnenen Partien servierte das Heimteam sehr stark und beging kaum Fehler.
Trainerin Aida Shouk ging trotz der klaren Führung in der Serie auch in diesem Spiel kein Risiko ein und liess die fünf US-Angreiferinnen praktisch konstant auf dem Feld. Die Gäste aus dem Toggenburg wurden phasenweise richtiggehend an die Wand gespielt.
Bereits im Aufbau zeigten die Wattwilerinnen grosse Mängel, so dass am Angriff kaum Druck aufgebaut werden konnte. Immer wieder blieben die Angreiferinnen am gut postierten Block der grossgewachsenen Gegnerinnen hängen. Die logische Folge waren so zwei klar verlorene Sätze nach genau 40 Spielminuten.
Toggenburg kämpft im dritten Satz
Die Ostschweizerinnen stellten nach dem verletzungsbedingten Ausfall ihr Spielsystem um und setzten Annouk Erni im dritten Durchgang neben der Zuspielerin Rong Yi ein. Diese Umstellung zeigte zusammen mit einem kleinen Nachlassen des Heimteams Wirkung.
Plötzlich war das Spiel wieder umkämpft und die Wattwilerinnen liebäugelten bis zum Stande von 18:18 sogar mit einem schmeichelhaften Satzgewinn. Mit einer starken Serviceserie legte Genf schliesslich den wichtigen Grundstein für den Gewinn des dritten Durchgangs.
Toggenburg konnte den 23:20-Rückstand nicht mehr aufholen und musste sich so auch im dritten Spiel gegen die gleichen Gegnerinnen klar geschlagen geben. Die Verantwortlichen von Genf haben vor dieser Playout-Serie mit dem Engagement von Julia Brown auf die verkorkste Qualifikation reagiert und Ende Januar den wichtigen Königstransfer gelandet.
Toggenburg gelang es, dieses erstarkte Kollektiv zwar phasenweise unter Druck zu setzen. Doch über die ganze Spieldauer waren die jungen Wattwilerinnen zu wenig stabil, um die auf dem Papier klar stärkeren Gengerinnen in Bedrängnis zu bringen.
Genève Volley gewann darum die Playout-Serie verdient mit 3:0 Spielen und sicherte sich so den Ligaerhalt.
Ligaerhalt für Toggenburg immer noch möglich
Trotz der verlorenen Serie bleibt Raiffeisen Volley Toggenburg immer noch die Möglichkeit, sich über die Barrage gegen zwei Vertreterinnen der Nationalliga B für die höchste Liga der Schweiz zu qualifizieren. Jetzt folgt aber zuerst einmal das grosse Warten.
Bis Ende Februar müssen die NLB-Teams dem Verband gegenüber kommunizieren, ob sie überhaupt aufsteigen wollen. Die Spiele um den letzten NLA-Platz finden dann ab dem 4. April 2020 statt. Nach fünf Wochen Pause muss Toggenburg dann in nur zehn Tagen die vier entscheidenden Partien austragen.
Matchprotokoll:
Genève Volley - Raiffeisen Volley Toggenburg 3:0 (25:9, 25:12, 25:22)
Raiffeisen Volley Toggenburg: J. Fiechter, A. Erni, Y. Rong, J. Kuch, J. Pfyl, M. Koch, T. Riesen, X. Liu, L. Cantoni. Coach: Marcel Erni.