Jugendarbeit Kloten: «Soziale Medien sind unerlässlich»
Die Jugendarbeit Kloten gibt es seit rund 30 Jahren. Die Jugendlichen sollen gehört werden, dies geschieht meist durch Plattformen wie Instagram oder Snapchat.
Eigentlich wäre die Jugendarbeit Kloten jetzt damit beschäftigt, die letzten Details für das Jugendfestival zu planen.
Der Anlass hätte am 21. und 22. August auf dem Stadtplatz stattfinden sollen, musste virusbedingt aber abgesagt werden.
«Der organisatorische Aufwand wäre sehr gross gewesen. Wir wollten das Risiko nicht eingehen, dass schlussendlich alles umsonst war», erklärt Jugendarbeiterin Melanie Weber.
Situation eine Herausforderung
Während des Lockdowns durfte auch die Jugendarbeit keine Veranstaltungen mehr durchführen.
Besonders für diejenigen, die aus schwierigen Familienverhältnissen kommen oder zu Hause auf relativ engem Raum leben, war die Situation eine Herausforderung.
«Wir bieten den Jugendlichen hier einen Raum, wo sie einfach sein und sich entfalten können, in einem geschützten und begleiteten Rahmen.»
Jugendtreffs in Kloten besonders beliebt
Konkretisiert heisst das für Melanie Weber, die Jugendlichen hören und sie und ihre Bedürfnisse wahrnehmen.
Jede und jeder, unabhängig vom finanziellen oder familiären Hintergrund, soll die Möglichkeit haben, die Freizeitangebote zu nutzen.
Besonders beliebt seien hierbei die Jugendtreffs. «Am Mittwochnachmittag findet beispielsweise jeweils ein Treffen für die Altersgruppe 6. Klasse bis 3. Sek statt.»
Am Freitagabend ist der Gruppenraum für ältere Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr geöffnet.
Weitere Angebote sind das 8302 Sports, eine Graffiti-Wand oder ein Skatepark. «Ein grosser Renner ist zudem unser Tonstudio. Dafür haben wir lange Wartelisten.»
Soziale Medien als Kommunikationskanal
Die Jugendarbeit geht partizipativ vor, so Melanie Weber. «Viele Jugendliche wollen auch mehr tun, als zu Besuch zu kommen. Wir binden sie dann aktiv in die Projektarbeit mit ein, wodurch man sich auch ein kleines Taschengeld dazuverdienen kann.»
Ziel sei, Anliegen und Wünsche der Jugendlichen abzuholen und wenn möglich umzusetzen.
Um die Zielgruppe zu erreichen, arbeitet die Jugendarbeit Kloten mit «modernen» Kommunikationskanälen – sprich: Instagram, Snapchat und WhatsApp. «Soziale Medien sind unerlässlich, wenn man mit Jugendlichen den Austausch sucht.»
Dadurch werde einerseits ein breites Publikum erreicht.
Andererseits würden die Netzwerke hilfreiche Tools wie Umfragen oder Abstimmungen ermöglichen, wodurch die Stimmen der Jugendlichen einfach eingeholt werden können.
So wird beispielsweise das Ferienprogramm jeweils aus solchen Inputs zusammengestellt.
Auch während Corona habe man so trotz Social Distancing bei den Jugendlichen nachfragen können, wie es um das aktuelle Befinden steht und sie diesbezüglich beraten.
Rund 30 Jahre alt
Die Jugendarbeit ist bei der Stadt Kloten im Bereich Bildung und Kind angesiedelt und besteht aus drei diplomierten Sozialarbeiterinnen. «Wir arbeiten eng mit den Schulsozialarbeitern zusammen.»
So sei die Jugendarbeit auch in der Sekundarstufe und der Berufswahlschule aktiv, sie organisiert dort das Schülerparlament.
«Diese Strategie der Stadt der sozialraumorientierten Bildung ist sehr fortschrittlich und offen», findet Melanie Weber.
Generell sei Kloten eine äusserst jugendfreundliche Stadt. «Den Jugendtreff gibt es schon seit rund 30 Jahren.» Es gäbe immer wieder Eltern, die selbst auch schon an den damaligen Treffen teilgenommen haben. Ihre Kinder tun es ihnen heute gleich.