Wabern

Wabern-Leist: «Langsam kommt Leben in das Zentrum»

Laura Scheidegger
Laura Scheidegger

Köniz,

Wabern sei ein einzigartiger Ort, findet Christopher Stowasser. Warum dies auch Nachteile haben kann, erklärt der Co-Präsident des Wabern-Leist im Gespräch.

Wabern-Leist
Wabern-Leist Co-Präsident im Garten der Villa Bernau - nau.ch

Christopher Stowasser sitzt im Garten der Villa Bernau und geniesst den letzten Abend der Pop-Up Bar. Diese war nur eines der vielen Projekte, welche der Wabern-Leist auf die Beine stellt. «Hier ist ein wirklich schöner Treffpunkt für alle Generationen entstanden», freut sich der Co-Präsident des Leist. Auch Leute, die in Wabern arbeiten und mit denen sonst nicht so viel Kontakt bestehe, seien auf ein Feierabendbier vorbeigekommen.

Die Pop-Up-Bar wurde dieses Jahr ins Leben gerufen und stiess auf sehr positives Feedback. «Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir die Bar auch nächstes Jahr fortsetzen werden», verrät Stowasser. Möglich sei dies alles jedoch nur dank der Hilfe von freiwilligen Helfern, fügt er an.

Normalität für 2021

Viele Projekte des Wabern-Leist konnten dieses Jahr nicht wie geplant durchgeführt werden. So wurde die Eröffnung der Pop-Up Bar verschoben und das Heitere Strassenfest fiel in kleinerer Form aus. Im Rahmen der Aktion «Hereinspaziert» konnte dieses Jahr nur eine lokale KMU besucht werden. «Nächstes Jahr ist sicherlich eines unserer Ziele, wieder zur Normalität zurückzukehren», erklärt Christopher Stowasser.

Wabern-Leist
Die Villa Bernau in Wabern - bernau.ch

Auch die Hauptversammlung im März musste aufgrund der Corona-Situation kurzfristig abgesagt werden. «Wir hatten bereits alles geplant, die Absage und die Neuorganisation waren ein grosser Aufwand», erinnert sich Stowasser.

Die Hauptversammlung war für den Leist jedoch notwendig, mussten doch neue Vorstandsmitglieder gewählt werden. So entschied sich der Wabern-Leist, zum ersten Mal eine briefliche Wahl abzuhalten. «Das funktionierte gut und wir waren überrascht, wie viele Rückmeldungen wir erhielten.»

Die Lage zeichnet Wabern aus

Das Wabern als Ortsteil der riesigen Gemeinde Köniz ein spezieller Ort ist, bestätigt auch Christopher Stowasser. «Gefühlt gehört Wabern aber eher zu Bern», ergänzt er. Dies auch einfach wegen der schnellen Anbindung in die Stadt. «Wenn ich etwas unternehmen will, gehe ich eher nach Bern, als nach Köniz.»

Die Lage sei es auch, die Wabern auszeichnet und einmalig macht. «Mit Aare und Eichholz auf der einen Seite, dem Gurten auf der anderen ist man schnell in der Natur. Aber durch das Tram ist man auch unglaublich schnell in der Stadt.»

Wabern
Auf dem Gurten: Aussicht nach Wabern. - Nau.ch / Susanne Grädel

Dies sei aber in gewisser Hinsicht auch eine Schwierigkeit, findet Christopher Stowasser. «Wabern ist kein Dorf für sich, wir sind ein Stadtteil von Köniz, aber eben auch ein bisschen von Bern.» Da eine eigene Identität zu finden, sei schwierig.

«Unsere Stimme wird gehört und geschätzt»

«Langsam kommt aber ein wenig Leben ins Zentrum», sagt der Co-Präsident. Auf dem Dach des Einkaufszentrums gleich gegenüber der Villa Bernau ist unabhängig die Pop-Up-Bar «Wabe» entstanden. Auch bietet dort das Weinhaus neu Apéros an und die Pasta-Bar bleibt freitags länger geöffnet.

Auch sonst hat sich in Wabern viel getan. Christian Stowasser beobachtet, dass sich immer mehr Leute ehrenamtlich engagieren. So etwa in der kürzlich eröffneten LeihBar. «Es braucht genau solche freiwillige Arbeit und soziale Projekte, um Wabern zu beleben und die Identifikation mit Wabern zu fördern. Hier haben beispielsweise die Heitere Fahne oder die Stiftung Bächtelen Vorbildcharakter.»

Wabern
Die Heitere Fahne in Wabern. - Nau.ch / Susanne Grädel

Aber auch der Wabern-Leist leistet als Bindeglied zwischen Bevölkerung, Wirtschaft und Politik einen wichtigen Beitrag. Ganz nach dem Leitspruch «Für gute Lebensqualität in unserem Ortsteil» vermittelt der Leist zwischen den einzelnen Interessengruppen.

Dies geschieht zum einen über den offiziellen Weg, mit Vertretenden an Direktionssitzungen oder Stellungnahmen zu Bauprojekten. «Es kommt aber auch vor, dass die Gemeinde Köniz aktiv auf uns zu kommt», erzählt Stowasser. «Ich glaube, die Stimme des Wabern-Leist wird geschätzt und unsere Anliegen werden gehört.»

Zur Person

Christopher Stowasser wohnt seit sechs Jahren mit seiner Familie in Wabern. Nach den ersten zwei Jahren fühlten er und seine Frau sich so wohl, dass sie beschlossen zu bleiben. Auch wollten sie sich in Wabern engagieren.

«So kamen wir schliesslich zum Wabern-Leist und traten diesem bei.» Seit vier Jahren ist Christopher Stowasser nun beim Leist. Seit diesem Jahr hat er zusammen mit Patrick Vogel das Co-Präsidium inne.

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