Wie die Stadt Kreuzlingen angibt, hat sich der Billettverkauf innert drei Monaten verdreifacht. Eine erste Auswertung lässt auf den Umsteigeeffekt schliessen.
Kreuzlingen
Die Stadt Kreuzlingen. (Symbolbild) - Keystone
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Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 startete der dreijährige Pilotversuch «Eine Fahrt – ein Franken» innerhalb der Ostwind-Zone 256.

Ein kontinuierliches Monitoring ermöglicht nun eine erste Bilanz im Vergleich zum Vorjahr für die Monate Januar bis März.

Positive Resonanz auf das Pilotprojekt im öffentlichen Verkehr

Erfreulicherweise haben sich die Verkaufszahlen der Billette (ohne Abos) während des dreimonatigen Kontrollzeitraums im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht.

Diese Zahlen übertreffen die Erwartungen und zeigen, dass die Bevölkerung das Angebot intensiv nutzt.

Der Umsteigeeffekt auf den öffentlichen Verkehr greift, was letztlich das Ziel des Pilotprojekts ist und über die Weiterführung des bis 2026 laufenden Projekts entscheiden wird.

Massive Unterschiede bei den verschiedenen Stadtbuslinien

Die Auswertung erfasst auch die Fahrgastzahlen im Stadtbus, die im Vergleich zum Vorjahr in derselben Zeitperiode lediglich um rund drei Prozent gestiegen sind.

In diesem Kontext förderte eine detaillierte Auswertung der Passagierzahlen auf den verschiedenen Stadtbuslinien deutliche Unterschiede zutage.

Zwischen den verschiedenen Linien ist die Differenz der Fahrgäste massiv.

Steigerung der Fahrgastzahlen um bis zu 17 Prozent

Spitzenreiter sind mit einem Zuwachs an Fahrgästen von 17 Prozent die Linien 903 (Ribi-Brunegg-Bärenplatz-Emmishoferzoll) sowie 907 (Tägerwilen-Ribi-Hauptbahnhof).

Auch die Linie 901 (Besmer-Bärenplatz-Hauptbahnhof) sowie die beiden Abendbuslinien 905 und 906 verzeichnen einen Anstieg der Passagiere um rund fünf Prozent.

Gerade umgekehrt präsentieren sich die Passagierzahlen auf der Linie 902 Bernrain-Bärenplatz-Seepark respektive Hörnli oder Bodenseearena.

Im Vergleich zum Vorjahr wies diese Linie sechs Prozent weniger Fahrgäste auf.

Unterschiede mit Baustellen- und ÖV-Situation erklärbar

Dank der Datenlage, die den Billettverkauf wie auch die Fahrgastzahlen auf den zahlreichen Buslinien erfasst, lassen sich auch Aussagen in Bezug auf die Ursachen machen.

So sind die massiven Unterschiede auf den Buslinien vermutlich der Verkehrssituation mit Baustellen am Kreisel Sonnenplatz und der Bärenstrasse geschuldet.

Die Verdreifachung des Billettverkaufs und der vergleichsweisen bescheidenen Zunahme der Fahrgäste in den Stadtbussen lässt sich mit der Ostwind-Zone 256 erklären.

In diese Tarifzone sind neben dem Stadtbus auch das Postauto und die Bahn eingebunden.

Bei Pünktlichkeit ist noch Luft nach oben

Mit Blick auf die erste Auswertung ist der Stadtrat seiner Absicht, den öffentlichen Verkehr noch attraktiver zu machen und damit den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren, einen Schritt näher.

Die Analyse zeigt zudem, dass eine Preissenkung alleine nicht ausreicht, um einen Umsteigeeffekt zu erzielen.

Es sind weitere Massnahmen notwendig, um das Busfahren attraktiver zu machen.

Insbesondere muss die Pünktlichkeit trotz hoher Verkehrsbelastung verbessert respektive beibehalten werden.

Umsteigeeffekt auf den ÖV wird vorangetrieben

«Die Datenlage ermöglicht eine vertiefte und detaillierte Analyse für die ersten drei Monate dieses Pilotprojekts.

Mit einer Verdreifachung der Verkaufszahlen ist uns die Förderung des öffentlichen Verkehrs bisher sehr gut gelungen, obwohl die Fahrgastzahlen im Stadtbus bisher eher bescheiden ausfallen.

Erfreulich ist, dass wir eine kontinuierliche Zunahme verzeichnen.

Wir werden das Monitoring weiterführen und das attraktive Angebot und den Umsteigeeffekt auf den öffentlichen Verkehr vorantreiben», so Sandro Nöthiger, Leiter Tiefbau.

Das Pilotprojekt «Eine Fahrt – Ein Franken»

Der dreijährige Pilotversuch (2024 bis 2026) geht auf das Postulat «Freie Fahrt mit dem Stadtbus» zurück.

Mit der Zustimmung zum Parkierungsreglement legte der Gemeinderat den Grundstein für die steuerneutrale Finanzierung für den Pilotversuch.

Zudem hiess das Parlament eine zusätzliche Subventionierung von jährlich 388'000 Franken gut, sodass der Pilotversuch am 10. Dezember 2023 starten konnte.

Die erforderlichen finanziellen Mittel werden der Spezialfinanzierung Parkplatzbewirtschaftung entnommen, womit die Subventionierung steuerneutral erfolgt.

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