Verbindung bleibt trotzt «Corona-Grenze» bestehen
Am Sonntag, 15. März, entschied der deutsche Bundesinnenminister Horst Seehofer, die Grenzen unter anderem zur benachbarten Schweiz am darauffolgenden Tag ab 8.00 Uhr weitgehend zu schliessen, um die Ausbreitung des Virus zu verzögern. Diese Massnahme bedeutet einen harten Einschnitt in das Zusammenleben an der Grenzregion.
Über viele Jahrzehnte hinweg sind die Städte Konstanz und Kreuzlingen zusammengewachsen und haben sich zu einem gemeinsamen Lebensraum für die hier lebenden Menschen entwickelt. Der Alltag der Bürgerinnen und Bürger vor Ort, die Wirtschaft sowie einige Versorgungsstrukturen sind eng miteinander verknüpft.
Die Grenzen bilden eine reine Schutzmassnahme gegen das Coronavirus. Die Städte Konstanz und Kreuzlingen sowie der Landkreis Konstanz stehen weiterhin in einem engen Austausch, um die aktuelle Lage gemeinsam zu erörtern und – natürlich nur sprichwörtlich – Hand in Hand nach praktikablen Lösungen in der jetzigen Situation zu suchen. Landrat Zeno Danner, Oberbürgermeister Uli Burchardt und Stadtpräsident Thomas Niederberger halten an der engen Verbindung trotz «Corona-Grenze» fest.
Nachbarschaft hört nicht an einer geschlossenen Wohnungstür auf
«Gerade in der aktuell schwierigen Zeit will ich mit unseren Schweizer Freunden engen Kontakt halten. Die Errungenschaften des Schengen-Raums mit der Schweiz und dem sehr guten Verhältnis zu den Kantonen dürfen nicht dem Coronavirus zum Opfer fallen. Ich bin sicher, dass wir gemeinsam diese schwierige Situation durchstehen», sagte Landrat Zeno Danner.
Oberbürgermeister Uli Burchardt sagte: «Es ist auf beiden Seiten der Grenze ein unschönes Gefühl, hier wieder an mehr oder weniger geschlossenen Zöllen und Landesgrenzen zu stehen. Besonders deutlich wird die aktuelle Situation auch an unserer Kunstgrenze auf Klein Venedig. Aber wir hoffen alle, dass wir diese schwere Zeit gemeinsam gut durchstehen und bald wieder zur gewohnten Freiheit zurückkehren können. Nachbarschaft hört nicht an einer geschlossenen Wohnungstür auf.»
Stadtpräsident Thomas Niederberger erinnert sich: «Im Dezember 2018 feierten wir an dieser Stelle das 10-Jahr-Jubiläum des Schengen-Abkommens. Ich wies damals auf die Stärken unserer Beziehung hin, die auf diesem historischen Meilenstein fusst. Und, dass wir stolz darauf sein dürfen und wir unserer Freundschaft Sorge tragen müssen. Daran halten wir fest. Über den Tag hinaus, an dem wir uns wieder frei bewegen und begegnen können.»