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Kriens: Sanierung der Sonnenbergbahn-Brücke gestartet

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Die historische Brücke der Sonnenbergbahn wurde erfolgreich ausgebaut und zur Sanierung transportiert. Zur Finanzierung startet die Bahn nun eine Spendenaktion.

Die Stadtverwaltung der Gemeinde Kriens.
Die Stadtverwaltung der Gemeinde Kriens. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Wie die Stadt Kriens mitteilt, trat am Donnerstag, 14. November 2024, trat die grosse Stahlbrücke der Sonnenbergbahn ihre grosse Reise an. Die 123 Jahre alte und elf Tonnen schwere Brücke wird in einem Stahlwerk fachgerecht saniert. Alles lief reibungslos. Jetzt sammelt die Sonnenbergbahn Geld für die Sanierung.

Nötig war für den reibungslos verlaufenen Ausbau viel technisches Wissen. Eine über zehn Tonnen schwere und vor 120 Jahren gebaute Brücke sollte erstmals aus dem Fundament gehoben und mit einem Spezialkran aus dem Bachtobel gehievt werden.

Und weil zwischen Kranfundament und dem Schwerpunkt der Brücke eine Distanz von fast 60 Metern bestand, waren am Kran entsprechend Gegengewichte nötig. 150 Tonnen Metallplatten haben mehrere Spezialtransporte in den vergangenen Tagen zu diesem Zweck auf die Zumhofhalde transportiert.

Der Werkunterhalt der Stadt Kriens hatte die Brücke unmittelbar nach der letzten Fahrt am Sonntagabend fit gemacht für die Reise. Die beiden Kabinen überwintern ausnahmsweise nicht in der Berg- und Talstation, um kein Seil über der jetzt ausgebauten Brücke zu haben. Zudem wurden alle elektrischen Installationen und Schienen entfernt.

Ein Hebemanöver der Superlative

Dann der grosse Moment: Die Brücke im Bachtobel wurde an die Tragseile des riesigen Spezialkrans gehängt. Über Funk erhielt der Kranfahrer die Anweisungen, weil er die Brücke im ersten Teil des Manövers nicht im Blickwinkel hatte. Schon beim ersten Zug löste sich die Brücke plangemäss aus den Widerlagern.

Ruhig und fast schon gespenstisch schwebte die elf Tonnen schwere Stahlkonstruktion durch den Wald und wurde nach knapp 15 Minuten auf der Zumhofhalde abgestellt – verfolgt von vielen Schaulustigen, darunter viele aktive oder ehemalige Bähnlimanne.

Keine zwei Stunden später setzte sich der Schwerlast-Transport in Bewegung. Über die Autobahn gings Richtung Zug an den Zürichsee und weiter nach Rapperswil-Jona. In einem Stahlwerk wird die Brücke der dankmalgeschützten Standseilbahn zuerst gereinigt (Sandtrahlung), untersucht und schliesslich restauriert. Im März 2025 soll sie wieder eingebaut werden.

Dann wird der gleiche Prozess erneut folgen – in umgekehrter Reihenfolge. Die im Einsatz stehenden Spezialisten werden dann aber um eine wichtige Erfahrung reicher sein: Sowohl beim Kranzug als auch verkehrstechnisch gab es keine unüberwindbaren Probleme. Dabei sind Spezialtransporte von über 40 Metern Länge auch für sie nicht gerade Alltag.

Mittelbeschaffung beginnt

Die Sanierung der Sonnenbergbahn-Brücke ist der erste Schritt im Rahmen eines gross angelegten Sanierungsprojektes. Dieses wurde erarbeitet, um 2030 die strengen Auflagen des Bundesamtes für Verkehr für die Erneuerung der Betriebskonzession zu erfüllen.

Bei den Abklärungen wurde an der Brücke ein nachlassender Rostschutz entdeckt. Bei den Vorarbeiten wurde zuerst entschieden, die Brücke fachmännisch zu sanieren und nicht etwa eine neue Brücke einzubauen.

Ein Gutsachten attestierte der Brücke nämlich einen sehr hohen kulturhistorischen Wert. Vorallem auch, weil sie im Jahr 1902 von der nur wenige Meter davon entfernten Bell Maschinenfabrik erstellt wurde.

Auch eine Sanierung vor Ort war geprüft, dann aber verworfen worden. Die Metallarbeiten an der installierten Brücke hätte logistisch, vorallem aber auch aus Sicht des Umweltschutzes einen enormen Aufwand bedeutet.

Historische Bahn sucht Unterstützer für Restaurierung

Um die 123-jährige Geschichte der Sonnenbergbahn weiterzuschreiben, nimmt die Sonnenbergbahn AG nun die Restaurierung der gesamten Anlage in Angriff. Eine Million Franken werden bis 2034 gesucht.

Miteinbezogen werden sollen auch alle Krienser. Diese haben sich in zwei Volksabstimmungen bereits für den Erhalt der Bahn ausgesprochen.

Diesmal ist es keine Volksabstimmung – aber die Chance, die Sympathie zum blauen Bähnli im Rahmen einer MIttelbeschaffungsaktion unter Beweis zu stellen.

Aktien der Bahn oder «goldene» Saisonkarten (für zwei Jahre) sollen mithelfen, dass sich Krienser sowie alle anderen Bahnbegeisterten als «Brückenbauer» engagieren können.

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