Zollikon

«Lebensgefährlich» – Anwohnende kämpfen für Tempo 30 in Zollikon ZH

Melisa Zec
Melisa Zec

Goldküste,

In Zollikon ZH sind die meisten Gemeindestrassen verkehrsberuhigt – die Bahnhofstrasse ist eine Ausnahme. Ein Immobilientycoon ist entschlossen, dies zu ändern.

Bahnhof Zollikon
Bushaltestelle Bahnhof Zollikon mit Wendeplatz, Festsetzung. (Archivbild) - Gemeinde Zollikon

Das Wichtigste in Kürze

  • In Zollikon ZH fordern Anwohnende eine Temporeduktion auf der Bahnhofstrasse.
  • Doch Gemeinderat und Kantonspolizei sehen keine Notwendigkeit für eine Verkehrsberuhigung.
  • Ein bekannter Unternehmer aus der Region reicht Beschwerde gegen den Entscheid ein.

Die Bahnhofstrasse in Zollikon ZH ist nicht wie andere Bahnhofstrassen. Sie führt steil und kurvenreich vom See ins Dorf hinauf. Anwohnende beklagen, dass viele Autofahrer die Strasse zu zügig herauffahren und fordern eine Temporeduktion, wie der «Tagesanzeiger» berichtet.

Gemeinderat und Kantonspolizei sehen jedoch keine Notwendigkeit für eine Verkehrsberuhigung. Die Strasse sei ein wichtiger Zubringer, auch für den öffentlichen Verkehr.

Urs Ledermann, ein bekannter Unternehmer aus der Region, akzeptiert diese Argumente nicht. Er hat beim Verwaltungsgericht Beschwerde gegen den Entscheid der Gemeinde eingereicht. «Die Situation an der Bahnhofstrasse ist lebensgefährlich», sagt Ledermann gemäss der Zeitung. Er berichtet von einer Beinahe-Kollision zwischen einem Auto und einer jungen Mutter mit Kinderwagen auf einem Fussgängerstreifen.

Mehrheit unterstützt Temporeduktion

Ledermann, der mit Immobiliengeschäften in der Schweiz sowie in den USA erfolgreich war, lebt selbst an der Bahnhofstrasse. Er hat laut eigenen Angaben 120 Anwohnende nach ihrer Meinung gefragt. 97 Prozent hätten sich für Tempo 30 ausgesprochen. «Der Gemeinderat foutiert sich um diese Sorgen und Wünsche», kritisiert er.

Tempo 30
Eine Tempo-30-Zone. (Symbolbild) - Nau.ch

Ledermann hat sogar eine Stellungnahme der Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ) eingeholt. Diese sehen keine Auswirkungen auf die Fahrplansicherheit und die Anschlüsse durch eine Temporeduktion, wie dem «Tagesanzeiger» bekannt ist. «Es scheint, als warte man darauf, dass auf der Bahnhofstrasse etwas Schlimmes passiert», sagt Ledermann.

Gemeinde weist Kritik zurück

Die Gemeinde weist diese Vorwürfe zurück. Sie könne Tempo 30 nicht autonom verfügen und müsse einen Antrag bei der Kantonspolizei Zürich einreichen. Messungen hätten jedoch gezeigt, dass nicht übermässig schnell gefahren werde und die Verkehrssicherheit daher nicht gefährdet sei.

Zudem wären bauliche Massnahmen notwendig, um Tempo 30 zu realisieren – was unerwünscht sei. Trotz des Widerstands will Ledermann weiter für sein Anliegen kämpfen – auch mit einer Initiative. Unabhängig vom Entscheid des Verwaltungsgerichts bleibt er standhaft in seiner Forderung nach mehr Sicherheit auf der Bahnhofstrasse in Zollikon.

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Kommentare

User #5941 (nicht angemeldet)

Und nennt bitte den Immobilienspekulanten nicht Unternehmer….

User #1422 (nicht angemeldet)

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