Badminton: Lausannes Wartezeit endet nach 27 Jahren
Erstmals seit 96 stellt Lausanne den Interclub-Schweizermeister. Die Badminton Lausanne Association setzt sich in zwei Spielen gegen Union Tafers-Fribourg durch
Das Wichtigste in Kürze
- Lausanne ist das erste Mal seit 1996 Schweizermeister im Badminton.
- Die Equipe konnte sich gegen Union Tafers-Fribourg durchsetzen.
- Damit warten die Freiburger weiter auf ihren ersten Titel.
Als das Lausanner Mixed um Milosz Bochat und Caroline Racloz den ersten Matchball nutzen konnte, gab es kein Halten mehr. Innert Sekunden waren die beiden eingeschlossen von Teamkolleg:innen und Freunden. Nach 27 Jahren hatte das Warten endlich ein Ende.
Der Punkt im Mixed sicherte den 4-4-Ausgleich und damit konnte die Badminton Lausanne Association zusätzlichen Nervenkitzel vermeiden. Bei einem Sieg von Alexander Dunn und Céline Burkart von der Union Tafers-Fribourg hätte es ein «Golden Match» gegeben. Dies, weil am Vortag Lausanne auswärts mit 5-3 gewonnen hatte.
Der schottische Weltklassemann und die langjährige Schweizer Topspielerin aus dem Kanton Zug hatten durchaus ihre Chancen. Besonders bei vier Satzbällen in Durchgang eins. Gerade Dunn unterliefen aber in den wichtigen Phasen viele ungewohnte Fehler. Das Duell zwischen dem Qualifikationssieger aus Lausanne und dem Zweiten hatte die Erwartungen an beiden Tagen erfüllt.
Mitreissende Matches, dazu beste Stimmung vor zahlreichen Fans – einmal mehr wurde die Attraktivität des Badmintonsports eindrücklich unter Beweis gestellt. Hervorzuheben gilt es auch die hervorragende Organisation an beiden Orten. Die Präsidenten Stephan Dietrich (Tafers) und Luc Béhar (Lausanne) und ihre Teams wenden dort viel Herzblut auf.
Die Hälfte der Partien ging in den Entscheidungssatz
Die Zuschauer:innen sahen zwei Teams am Werk, die sich keinen einzigen Punkt schenkten. Die Hälfte der 16 Begegnungen ging in den Entscheidungssatz, nur zwei Spiele waren nach drei Sätzen schon beendet. Lausanne hatte bei den Marathon-Partien fünfmal den längeren Atem, viermal dabei beim letztlich vorentscheidenden Auswärtssieg am Samstag.
Befragt zum Erfolgsgeheimnis seines Teams, sagte Minh Quang Pham nach der Siegerehrung: «Wir sind eine sehr junge, aber auch eine sehr verschworene Equipe.» Er selber, einer von drei Nationalkaderspielern im Team sowie ausgewiesener Doppelspezialist, überzeugte auf und neben dem Platz.
Er war Taktgeber beim «battle cry» und auch beim Anfeuern stets an vorderster Front. Teamintern kann man ihn durchaus als «Zeremonienmeister» bezeichnen. Er hatte am Sonntag gleich doppelt Grund zum Jubeln, feierte er doch ebenfalls seinen 22. Geburtstag.
Das Warten der Freiburger geht weiter
Verständliche Enttäuschung herrschte natürlich beim Gastteam vor, geht doch das Warten auf den ersten Titel weiter. Noch zu Beginn der letzten beiden Partien schien mindestens der «Golden Match» möglich. Dann stand man doch mit leeren Händen da. Jährlich zeigt der Klub wiederkehrende Topleistungen mit vergleichsweise kleinem Budget und starkem Fokus auf Spieler aus der eigenen Region.
Die Ehrung für die früheren Dominatoren
Die Ehrung für die früheren Dominatoren In Lausanne hatte schon früh Feststimmung geherrscht: Vor Spielbeginn wurden in einer kurzen Zeremonie viele Spieler:innen geehrt, die zwischen 1985 und 1995 die nationale Badminton-Szene dominiert hatten. Von den Fans beider Equipen erhielten sie grossen Applaus.