Ukraine-Konferenz: Touristen nerven sich über Einschränkungen
Während Diplomaten über den Wiederaufbau der Ukraine diskutieren, wird Luganos Zentrum zur Festung. Vor allem Touristen sind alles andere als begeistert.
Das Wichtigste in Kürze
- In Lugano findet die Ukraine-Konferenz zum Wiederaufbau des Landes statt.
- Die Sicherheitsvorkehrungen sind immens, Polizei und Armee sind überall präsent.
- Die Einschränkungen betreffen sowohl Einheimische wie auch Touristen.
Die Ukraine-Konferenz in Lugano ist eröffnet. Nach tagelanger Vorbereitung steht auch das immense Sicherheits-Dispositiv. Zu sehen sind an allen Ecken und Enden Stacheldrähte, Flugabwehrkanonen und gesperrte Strassen.
Nicht nur für Reporter führt das zu ärgerlichen Situationen. Die Behörden baten Anwohner und Touristen um Verständnis. Bereits im Vorfeld des Anlasses hatten sich aber Einheimische lautstark über die Einschränkungen beschwert.
Betroffen von der rigorosen Abriegelung der Konferenz sind vor allem Touristen. Vielen war nicht bewusst, dass eine wichtige Konferenz stattfindet. Claudia aus Bayern meinte etwa: «Wir sind extra hergefahren und haben nur ein paar Stunden in Lugano.» Sie wollte einen Park besuchen, der nun nicht offen sei. «Ich fühle mich eingeschränkt», so die Deutsche.
Ähnlich sieht das Claudia aus der Innerschweiz. «Ich freute mich auf die schöne Stadt. Dann komme ich an und merke, dass ein riesiger Auflauf von Polizisten herrscht.» Ihr fehle die Freiheit, es fühle sich «schon fast etwas unheimlich» an.
Mehr Verständnis für den Aufwand rund um die Ukraine-Konferenz zeigt Tim. Schade sei, dass der Strand teilweise geschlossen sei, aber bald öffne er wieder. Überhaupt findet er die Konferenz eine gute Sache. «Stolz» zeigt sich die Tessinerin Alice. Das Treffen sei eine gute Sache, schliesslich gehe es darum «der Ukraine zu helfen».
Bund beteiligt sich an Sicherheitskosten
Um die Sicherheit zu gewährleisten, stehen hunderte Polizisten und bis zu 1600 Angehörige der Armee im Einsatz. Der Bundesrat hat den Anlass als «ausserordentliches Ereignis» klassifiziert und beteiligt sich zu 80 Prozent an den Sicherheitskosten.
Die Luftwaffe überwacht derweil den Himmel über Lugano «verstärkt», wie die Landesregierung kürzlich mitteilte.