
LuzernPlus veröffentlicht den Geschäftsbericht 2018
Mit Raumplanung und Mobilitätskonzepten optimiert der Regionale Entwicklungsträger LuzernPlus das Zusammenleben über die Gemeindegrenzen hinaus. Ein weiteres mit hoher Priorität verfolgtes Thema ist die nachhaltige Energieversorgung. Der Geschäftsbericht 2018 fasst die Tätigkeiten der Ressorts sowie der Gebietsmanagements LuzernNord, LuzernOst und LuzernSüd zusammen.
Im Energiebereich stehen die Gemeinden vor der Herausforderung, die neuen Vorschriften im Gebäudebereich umzusetzen. Durch gemeindeübergreifende Zusammenarbeit soll ein effizienter und ein- heitlicher Vollzug dieser Aufgabe sichergestellt werden. LuzernPlus engagiert sich im Auftrag der Gemeinden und hat das Thema Energie in der Strategie 2018 bis 2021 priorisiert. Gemeinsames Ziel ist es, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Der Geschäftsbericht 2018 zeigt die Tätigkeiten auf und Grafiken verbildlichen beispielsweise, dass der jährliche Endenergieverbrauch pro Person in der Schweiz umgerechnet in Heizöl 2‘667 Liter beträgt. Für das LuzernPlus-Gebiet sind Daten von Wohnbauten sowie der Energiestädte enthalten.
Interview mit Präsident Pius Zängerle zum 10 Jahre Jubiläum
Am 8. Januar 2010 wurde LuzernPlus als Gemeindeverband mit 22 Luzerner Mitgliedsgemeinden formell gegründet. Im 2019 feiert LuzernPlus 10 Jahre Regionalentwicklung mit 24 Gemeinden. Pius Zängerle, Präsident LuzernPlus, ist seit der Gründung im Amt und gibt Auskunft:
Pius Zängerle, warum kam es 2010 zur Gründung?
Verschiedene Interessen und vorangegangene Ereignisse mussten zusammenkommen, damit die Schaffung des Regionalen Entwicklungsträgers möglich wurde. Parallel zu den Fusionsbestrebungen in der Agglomeration Luzern wollten verschiedene Kreise zeigen, dass Aussagen zur verstärkten regi- onalen Kooperation nicht nur Lippenbekenntnisse waren. Es war naheliegend, dort zu kooperieren, wo die Probleme am offenkundigsten und analysiert waren: Dies bei den Themen «Raum, Siedlung, Mobilität» und «Energie». Auch andere Kooperationsthemen sollten bei Bedarf aufgenommen werden. Dieser Impuls traf zusammen mit dem revidierten Richtplan des Kantons Luzern, für alle Regionen «etwas» nach dem Vorbild der «RegioHER» zu machen.
Welches sind die grössten Veränderungen seit 2010?
Die aktuellen Debatten in den beiden Politikfeldern «Raum, Siedlung, Mobilität» und «Energie» sind wesentlich intensiver als vor zehn Jahren. Der sogenannte Dichtestress und der Klimawandel sind heute omnipräsent. Wir konnten mit LuzernPlus diesen Themen früh einen Diskussionsraum auf regionaler Ebene geben. Anders als 2010 gibt es heute in den kommunalen Exekutiven unseres Entwick- lungsträgers kaum noch Politiker, welche die Herausforderungen in diesen Ressorts im Alleingang angehen wollen. Zusammenarbeit ist hier alltäglich geworden. Auch die Zusammenarbeit mit dem Kanton Luzern hat sich stark entwickelt. Wir leisten Seite an Seite einen Beitrag für Lösungsansätze und wollen, dass die Agglomeration Luzern national wettbewerbsfähig bleibt. Dass wir Co-Träger aller bisherigen Agglomerationsprogramme sind, bringt dies zum Ausdruck.
Auf welche Ergebnisse der letzten zehn Jahre sind Sie als Präsident besonders stolz?
In kontinuierlicher Auf- und Ausbauarbeit konnten wir wegweisende Projekte entwickeln. Beginnend bei den Planungen sind das der Regionale Teilrichtplan Siedlungslenkung und das Regionale Hoch- hauskonzept. Sie nahmen vorweg, was heute landauf landab heiss diskutiert wird: Begrenzung und bessere Nutzung der bereits bestehenden Siedlungsflächen.
Dann sind es die drei Gebietsmanagements LuzernSüd, LuzernNord und LuzernOst, die weit über Luzern hinaus Beachtung finden. Wir sind stolz darauf, dass wir massgeblich beteiligt sind an der Entwicklung von drei «neuen» Stadtzentren.
Gibt es noch weitere Kooperationen mit den Gemeinden?
Stolz bin ich auch auf die Kooperationsplattform «K5» mit den fünf grössten Luzerner Gemeinden (Ebikon, Emmen, Horw, Kriens, Luzern) und die «Plattform Kooperation Rontal». LuzernPlus war hier Entwickler und Motivator, ganz im Sinne unseres Auftrags, den uns die Delegierten gegeben haben. Ganz besonders stolz bin ich aber auf das Projekt «Naturarena Rotsee». Wir entwickelten die Träger- schaft mit der Organisation, der personellen Besetzung und dem Finanzierungskonzept. Es war – quasi als Prototyp – das erste Projekt in der sogenannten «variablen Geometrie», d.h. unter Beteili- gung eines Teils der Gemeinden aus unserem Verband. Die Naturarena Rotsee ist heute voll in Betrieb und vom 31. Mai bis am 2. Juni 2019 werden erstmals wieder die Europameisterschaften im Ru- dern ausgetragen. Das Projekt «Naturarena Rotsee» zeigt beispielhaft, dass gegensätzliche Interessen durch beharrliche Projektarbeit zusammengebracht ein gutes Ganzes geben können.