Güselsünder: Stadt Luzern öffnet Abfallsäcke – und ermittelt!
Die Stadt Luzern hat ein Abfallproblem – und setzt «Mülldetektive» zu dessen Lösung ein. Kontrollen und Bussgelder scheinen die Lage zu verbessern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stadt Luzern setzt «Mülldetektive» ein, um Güselsünder zu ermitteln.
- Grund sind immer wieder falsch entsorgte Abfallsäcke.
- Tatsächlich wird rund jeder dritte Sünder erwischt.
Die malerische Altstadt Luzerns hat ein schmutziges Problem. Trotz deutlich weiss markierten Zonen werden Abfallsäcke immer wieder falsch deponiert. Die Stadt hat deswegen «Mülldetektive» ins Leben gerufen.
Stadt Luzern setzt «Mülldetektive» ein
Gegenüber «Zentralplus» bestätigt Matthias Bättig vom Luzerner Strasseninspektorat das Problem. Fast täglich seien Abfallsäcke zu früh und am falschen Ort bereitgestellt worden. Die Missachtung der Sammeltage und der markierten Zone führte zu Beschwerden von Anwohnern, Passanten, Touristenführern und Geschäftsinhabern.
Daraufhin wurde die Stadt aktiv. Ein Werkhof-Team ist nun sechs Tage pro Woche unterwegs, um falsch entsorgten Müll einzusammeln – auch an Sonn- und Feiertagen.
Doch das ist nicht alles: Um den Güselsünder zu ermitteln, öffnen die Mülldetektive auch Abfallsäcke. Im letzten Jahr waren es 883 Stück, die durchsucht wurden.
Jeder dritte Güselsünder kann ermittelt werden
Bättig erklärt: «Wir suchen nach eindeutigen Hinweisen zur Identifizierung der Person.» Welche Indizien genau genutzt werden, bleibt jedoch sein Geheimnis – einleuchten würden beispielsweise adressierte Briefumschläge.
Die Anstrengungen bringen tatsächlich etwas, denn in 30 bis 40 Prozent der Fälle können die Müllsünder ermittelt werden.
Wer erwischt wird, muss tief in die Tasche greifen. Die Stadt verlangt 150 Franken für den Kontrollaufwand, dazu kommen Entsorgungsgebühren und weitere Kosten.
Und wer Pech hat, bekommt obendrauf noch eine Busse.