Kleinwasserkraftwerk Mühlenplatz erhält eine Biberrampe

Das Kleinwasserkraftwerk Mühlenplatz in Luzern wurde bereits mit einer Fischtreppe ausgestattet. Nun wird eine Holzrampe für den Biber gebaut.

Biber
Ein Biber. - ewl

Der konsequente Ausbau nachhaltiger Energien ist eine Strategie, welche ewl seit vielen Jahren konsequent verfolgt. Seit rund 100 Jahren wird am Mühlenplatz in Luzern lokaler Wasserstrom produziert, seit 2012 unter dem Gütesiegel naturemade star.

Dieses Gütesiegel garantiert, dass Pflanzen und Tiere rund um den Ort der Stromproduktion geschont werden.

Nachhaltig produzierter Ökostrom

ewl produziert im Kleinwasserkraftwerk Mühlenplatz gut drei Gigawattstunden ökologischen Luzerner Wasserstrom und versorgt damit rund 1'500 Haushaltungen. Wenn wandernde Biber auf ein unpassierbares Fluss- oder Wasserkraftwerk stossen, umgehen sie das Hindernis notgedrungen an Land, was mit vielen Risiken verbunden sein kann.

Eine Holzrampe soll demnächst den Bibern ermöglichen, das Reusswehr und das Kleinwasserkraftwerk Mühlenplatz zu überwinden und den bisher unbesiedelten Abschnitt der Reuss stromaufwärts gefahrlos zu erreichen.

Aktion Biber & Co.

Der Biber ist ein einheimisches, geschütztes Wildtier. Heute leben gut 3’500 Biber in der Schweiz, davon rund 75 im Kanton Luzern.

Pro Natura Luzern und die Dienststelle Landwirtschaft und Wald hatten die Idee der Biberrampe beim Kleinwasserkraftwerk Mühlenplatz ins Leben gerufen. Das Projekt stiess bei der Stadt Luzern wie auch beim Kanton Luzern auf offene Ohren.

Unter der Leitung der Pro Natura nahm das Projekt Formen an und ist jetzt bereit zur Umsetzung. Gebaut werden eine hölzerne Aufstiegs- und Abstiegsrampe inmitten des Kleinwasserkraftwerks.

Bei der Aufstiegs- und bei der Abstiegsrampe wird je eine Fotofalle mit Bewegungsmelder installiert. Sobald der Biber die Rampe überquert hat, ist der Nachweis erbracht, dass sich der Biber auf die Suche nach neuen Revieren stromaufwärts begibt.

Die Biberrampe kostet von der Konzeption bis zur Realisation rund 38’500 Franken. Der Bau der Biberrampe wird finanziert aus dem ewl Ökofonds, der «Aktion Biber & Co» Zentralschweiz von Pro Natura und Pro Natura Luzern sowie der Fachstelle Umweltschutz der Stadt Luzern.

Architekt Eugen Mugglin aus Luzern verzichtete zugunsten des Bibers auf sein Honorar für die Planung der Biberrampe.

Zeitplan

Am Montag, 17. Februar 2020, beginnt der Kanton Luzern für drei Tage mit den Optimierungsarbeiten der Arbeitssicherheit am Nadelwehr. Diese Arbeiten umfassen die Montage von zusätzlichen Geländern auf dem Kleinwasserkraftwerk Mühlenplatz.

Nach der Fasnacht startet am Montag, 2. März 2020, der Bau der Biberrampe aus Schweizer Holz. Diese Arbeiten sind voraussichtlich am Donnerstag, 5. März 2020, abgeschlossen.

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