Die Stadt Luzern will die Cybersicherheit stärken und beantragt zusätzliche Stellenprozente. Ein Security Operations Team soll Angriffe erkennen und abwehren.
Der Weinmarkt-Brunnen in der Stadt Luzern.
Der Weinmarkt-Brunnen in der Stadt Luzern. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Wie die Stadt Luzern mitteilt, ist die Digitalisierung der Verwaltung in vollem Gange. Der Wandel bietet grosse Chancen, aber auch erhebliche Risiken. Die Stadt Luzern unternimmt bereits heute im Rahmen ihrer Möglichkeiten grosse Anstrengungen, um die Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen einer Cyberattacke so gering wie möglich zu halten.

Trotzdem fehlen fachliche Fähigkeiten und technische Systeme, um die neuesten und rasch zunehmenden Angriffe wirksam abzuwehren. Der Stadtrat beantragt daher dem Parlament zusätzliche 400 Stellenprozente für die Dienstabteilung Zentrale Informatikdienste im Bereich Sicherheitsarchitektur und Sicherheitsanalyse.

Für die Rund-um-die-Uhr-Überwachung wird die Zusammenarbeit mit einer externen Partnerfirma gesucht.

Im Detail

Der zunehmende Einsatz von Informationstechnologien führt zu mehr Komplexität und zu einer höheren Abhängigkeit von IT-Systemen. Dies macht die Stadt verwundbarer gegenüber Cyberattacken und Ausfällen einzelner Informatiksysteme.

In den letzten Monaten und Jahren haben Angriffsversuche gegen die städtische IT-Infrastruktur deutlich zugenommen. Die bestehende IT-Betriebsorganisation ist heute stark ausgelastet.

Sie vermag den zunehmenden Handlungsbedarf bezüglich neuer Bedrohungsszenarien, Komplexität und Häufigkeit der Angriffe in personeller Sicht nicht abzudecken. Darum soll sie durch zusätzliche personelle Ressourcen von Aufgaben der Cybersicherheit entlastet werden.

Aufbau eines Security Operations Teams

Mit Hilfe der neu zu schaffenden Stellen will die Stadt Luzern ein Security Operations Team etablieren. Damit wird das Ziel verfolgt, die Widerstandsfähigkeit der Stadtverwaltung im Umgang mit Cyberrisiken umfassend zu erhöhen.

Die Hauptaufgabe eines Security Operations Teams besteht darin, Cybersicherheitsvorfälle rechtzeitig zu erkennen und diesen so schnell und effektiv wie möglich entgegenzutreten. Angestrebt wird ein hybrider Ansatz mit einem externen Cyber Defence Center, also einer Zusammenarbeit der internen Fachpersonen der Stadt Luzern mit spezialisierten Personen einer externen IT-Sicherheitsfirma. Diese Partnerfirma wird zu Jahresbeginn 2025 durch eine öffentliche Ausschreibung gesucht werden.

Durch diese Zusammenarbeit soll die kontinuierliche Überwachung und Analyse von Sicherheitsereignissen rund um die Uhr und in Echtzeit ermöglicht werden. Dazu werden auch neue Systeme für die Erkennung und Analyse von Sicherheitsvorfällen beschafft.

Diese strategische Investition in die IT-Sicherheit ist ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit digitaler Dienstleistungen der Stadt Luzern weiter zu erhöhen.

Antrag an Grossen Stadtrat

Der Stadtrat beantragt dem Grossen Stadtrat einen Sonderkredit von 9,482 Mio. Franken für zusätzliche 400 Stellenprozente und die Beschaffung von Dienstleistungen eines externen Cyber Defence Centers.

Zudem beantragt er einen Nachtragskredit in der Höhe von 0,782 Mio. Franken für den Start des Security Operations Teams im Jahr 2025. Die Vorlage wird vom Grossen Stadtrat voraussichtlich an seiner Sitzung vom 28. November 2024 behandelt.

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