Stadt Luzern: Primarschulen schaffen Noten ab
In der Stadt Luzern soll es künftig grösstenteils und bis zur sechsten Klasse keine Noten mehr geben. An deren Stelle treten neu sogenannte «Kriterienraster».
Das Wichtigste in Kürze
- In Schulen der Stadt Luzern hat das klassische Notenmodell von eins bis sechs ausgedient.
- Neu soll ein sogenanntes «Kriterienraster» angewendet werden.
Die Primarschulen der Stadt Luzern verabschieden sich vom klassischen Notenmodell von eins bis sechs. Das teilt David Schuler, Rektor der städtischen Volksschule, der «Luzerner Zeitung» mit.
Ein entsprechendes Rahmenkonzept werde derzeit ausgearbeitet. Dieses soll für alle Klassen bis zur sechsten Primarstufe gelten. Dann soll in der ganzen Stadt das neue sogenannte «Kriterienraster» für die Bewertung eingesetzt werden.
Mit den Kriterienrastern komme es zu einem Wechsel von der «simplen Bewertung zur differenzierten Beurteilung und Förderung», erklärt Schuler. Die Raster arbeiten mit Beschreibungen wie «noch nicht erreicht», «teilweise erreicht», «erreicht» und «übertroffen».
Skepsis bei den Eltern
Die Rückmeldungen der Eltern würden grösstenteils positiv ausfallen. Bei der Einführung sei allerdings noch gewisse Überzeugungsarbeit nötig gewesen, da die Elterngeneration an das Notensystem gewöhnt sei.
Gegenüber kritischen Stimmen verteidigt der Rektor das neue Bewertungssystem: «Noten gaukeln eine Genauigkeit und Objektivität vor, die es nie gegeben hat und nie geben wird.» Die differenzierte Beurteilung ohne Noten sei deshalb ehrlicher und klarer.
Die neue Bewertungsmethode wird in einigen Luzerner Schulen bereits angewendet. Bei anderen werden diese noch ausgearbeitet, denn mittelfristig sollen alle Schulen der Stadt Luzern nachziehen.