Viva Luzern will Angebot teilweise neu ausrichten
Weil viele Betagte psychische Probleme haben oder dement sind, will der städtische Pflegeheimbetreiber Viva Luzern AG die Betreuung für diese Menschen ausbauen.
Viva betreut in seinen fünf Pflegeheimen Dreilinden, Eichhof, Rosenberg, Staffelnhof, Wesemlin und Tribschen über 800 Betagte. Zudem bietet das Unternehmen Alterswohnungen an. Die Bedürfnisse der betreuten Menschen würden sich verändern, teilte es am Mittwoch mit. Viva müsse sich der Entwicklung vorausschauend anpassen.
Die älteren Menschen möchten, so die Erkenntnisse von Viva, möglichst lange zu Hause und nicht in einem Heim leben. In der Stadt Luzern wohnen denn auch 70 Prozent der 85- bis 94-Jährigen im eigenen Haushalt.
Die Nachfrage nach Plätzen in der klassischen Langzeitpflege werde weiter sinken, teilte Viva Luzern mit. Gleichzeitig dürfte die Nachfrage nach ambulanten Dienstleistungen und Alterswohnungen steigen.
Viva erwartet Zunahme an Menschen mit Demenz
Handlungsbedarf sieht Viva Luzern vor allem in den Bereichen Demenz und Alterspsychiatrie. In der Langzeitpflege gebe es für ältere Menschen, die an Depressionen, einer Sucht- oder einer anderen psychischen Erkrankung, litten, zu wenig Plätze. Bei den Menschen mit Demenz werde eine starke Zunahme erwartet.
Bis 2023 will der Heimbetreiber Konzepte erarbeiten, um auf diese Herausforderungen reagieren zu können. Zudem wird geprüft, das Haus Abendstern im Wesemlin auf die Betreuung von Demenzkranken zu spezialisieren. Demenzplätze hat Viva bereits an allen fünf Standorten.
Zudem will Viva mehr Wohnungen für alte Menschen anbieten. Vorgesehen sind neue Standorte in Dreilinden und Eichhof.
Die Betagten sollen zur Miete in altersgerecht gestalteten Wohnungen leben und bei Bedarf Betreuungs- und Pflegeleistungen beziehen, teilte Viva mit. Mit dieser Möglichkeit stünden die Chancen besser, auch bei zunehmender Hilfsbedürftigkeit und Fragilität in den bekannten vier Wänden zu leben, teilte Viva Luzern mit.