Kanton Bern und Bund bauen bei Meiringen neuartige Wildwarnanlage
An der Kantonsstrasse zwischen Brienzwiler und Meiringen nehmen Kanton Bern und Bund in diesem Winter testweise eine neuartige Wildwarnanlage in Betrieb.
An der Kantonsstrasse zwischen Brienzwiler und Meiringen nehmen Kanton Bern und Bund in diesem Winter testweise eine neuartige Wildwarnanlage in Betrieb. Die Anlage schreckt nicht das Wild ab, sondern warnt die Automobilisten.
Grundgedanke des Systems ist, dass das Kollisionsrisiko sinkt, wenn ein Wildtier die Strasse überquert und sich Fahrzeuge mit tiefer Geschwindigkeit nähern. Das teilten die kantonale Bau- und Verkehrsdirektion und das Bundesamt für Rüstung Armasuisse am Mittwoch mit.
Um die Fahrzeuggeschwindigkeit zu senken, werden entlang der Strecke Wärme- und Bewegungssensoren eingerichtet. Sobald das System die Anwesenheit von Wildtieren feststellt, werden bei Bedarf Verkehrssignale für Wildwechsel oder für Geschwindigkeitsreduktion aktiviert.
Träger des Projekts sind das Tiefbauamt des Kantons Bern sowie Armasuisse Immobilien, das Immobilienkompetenzzentrum des VBS. Anlass war eine Umweltauflage, die mit der vor einigen Jahren realisierten Sicherheitsumzäunung des Armee-Flugplatzes in Unterbach bei Meiringen zusammenhängt.
Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 800'000 Franken. Davon gehen 300'000 Franken zulasten des Kantons und 500'000 Franken zulasten des Bundes.
Auf der Kantonsstrasse zwischen Brienzwiler und Meiringen ereignen sich immer wieder Kollisionen zwischen Wildtieren und Fahrzeugen. Die Zahl dieser Kollisionen auf dem acht Kilometer langen Abschnitt ist laut der Mitteilung in den vergangenen Jahren, insbesondere in den Wintermonaten, stetig gestiegen.
Ähnliche Anlagen sind bereits in anderen Kantonen aufgebaut worden. So teilte der Kanton Wallis Ende Juli mit, er teste auf einer besonders unfallträchtigen Strecke zwischen Collombey-Muraz und Vionnaz ein vergleichbares System.
Dort werden Automobilisten mit Blinklichtern darauf aufmerksam gemacht, dass sich ein Wildtier in der Nähe der Strasse aufhält. Schon im Jahr 2013 meldete der Kanton Aargau einen «verblüffenden Erfolg», nachdem auf einer durch den Wald führenden Strasse zwischen Vordemwald AG und St. Urban LU Sensoren eingerichtet worden waren.