Auswirkungen der neuen Wasserversorgung in Merenschwand
Wie die Gemeinde Merenschwand angibt, können sich optische Veränderungen in der Wasserqualität wegen der Inbetriebnahme des Muri–Unterrüti-Netzverbunds ergeben.
Der an der Ortsbürgergemeindeversammlung vom 28. November 2022 bewilligte Netzverbund mit der Wasserversorgung Muri im Gebiet zwischen Birri und Unterrüti konnte Ende Oktober 2023 in Betrieb genommen werden.
Damit gelangt ab November 2023 vermehrt Wasser aus der Murianer Grundwasserfassung Schachen in die Druckzone Merenschwand und insbesondere auch in die Gebiete Unterrüti, Bachmatten und Oberdorf.
Dieses Wasser ist aufgrund der Nähe der Fassung zur Reuss weicher und weist weniger Kalk auf, als das Grundwasser und die Quellen von Merenschwand.
Auswirkungen auf die Wasserqualität
Bei Häusern mit alten verzinkten Stahlleitungen kann dies zur Folge haben, dass nach längerer Stagnation (zum Beispiel über Nacht) nun rostiges Wasser aus dem Wasserhahn kommt.
Verzinkte Stahlleitungen oxidieren stärker als neuere Leitungsmaterialien. Sie bilden laufend eine Kalk-Rost-Schutzschicht.
Dieser Prozess hängt unter anderem auch von der Wasserhärte ab – je weicher desto mehr Kalk löst sich, bis sich wieder ein Kalk-Kohlensäuregleichgewicht eingestellt hat.
Rost, Reinigung und Lebensdauer
Wie lange dieser Prozess dauert, kann nicht vorausgesagt werden und hängt vom Zustand der Hausinstallation ab. Der Rost stellt keine Gefährdung der Gesundheit dar.
Der Wasserhahn sollte solange offengelassen werden, bis wieder frisches Trinkwasser nachfliessen kann.
Werden die Leitungen so gespült, wird das Wasser rasch wieder klar und ist auch optisch wieder einwandfrei.
Bei verzinkten Stahlleitungen kann von einer mittleren Lebensdauer von 30 Jahren ausgegangen werden.
Garantierte Versorgungssicherheit bei Trockenheit
Für Kupferleitungen oder moderne Chromstahl- PEX-Verbundrohre beträgt diese circa 50 Jahre.
Mit dem neuen Netzverbund Unterrüti ist die Versorgungssicherheit der Wasserversorgung Merenschwand zukünftig auch bei anhaltender Trockenheit und erhöhtem Wasserverbrauch gewährleistet.
Vorübergehend muss dafür je nach Zustand der Hausinstallationen ein Mehraufwand bei der Nutzung des Trinkwassers in Kauf genommen werden.