Gesamterneuerungswahlen: «Ein zutiefst sinnstiftender Job»

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Oberes Freiamt,

Am Sonntag, 28. September 2025, finden in Muri die Gesamterneuerungswahlen statt. Interessierte sollten sich frühzeitig mit einer Kandidatur auseinandersetzen.

Die Seetalstrasse in Muri (AG).
Die Seetalstrasse in Muri (AG). - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Gemeinde Muri schreibt, sucht sie Persönlichkeiten, die sich einbringen und Verantwortung übernehmen wollen. Der Gemeinderat ruft interessierte Einwohner dazu auf, sich frühzeitig mit einer Kandidatur für die kommenden Gesamterneuerungswahlen auseinanderzusetzen.

Denn klar ist: Wer sich für ein öffentliches Amt entscheidet, übernimmt eine bedeutende Aufgabe, die Zeit, Engagement und ein realistisches Verständnis für die Rolle erfordert.

In knapp sechs Monaten ist es so weit

Am Sonntag, 28. September 2025, finden in Muri die Gesamterneuerungswahlen für die Amtsperiode 2026 bis2029 statt. Sollte ein zweiter Wahlgang notwendig sein, wird dieser am Sonntag, 30. November 2025 durchgeführt.

Gewählt werden die Mitglieder des Gemeinderats, der Finanzkommission, des Wahlbüros sowie der Steuerkommission.

Auch die Wahl des Gemeindepräsidiums und des Gemeindevizepräsidiums erfolgt am 28. September, gemeinsam mit den übrigen Gemeinderatsmitgliedern und auf dem gleichen Wahlzettel.

Kandidieren – ein Schritt, der Sinn stiftet

Ein Gemeinderatsmandat ist eine verantwortungsvolle Aufgabe mit viel Gestaltungsspielraum. Es bietet die Möglichkeit, aktiv an der Zukunft von Muri mitzuwirken, den Lebensraum von über 8600 Einwohnern zu prägen und somit einen wertvollen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten.

«Es ist ein spannender, anspruchsvoller und zutiefst sinnstiftender Job. Aber er braucht Zeit, Engagement und den Willen, Verantwortung zu übernehmen», betont Gemeindepräsident Hans-Peter Budmiger.

Mit einem jährlichen Zeitaufwand von 300 bis 400 Stunden sei das Amt nicht seriös zu bewältigen. Der Gemeinderat geht davon aus, dass der zeitliche Aufwand in der Regel gegen 900 Stunden pro Jahr beträgt, was einem Pensum von rund 50 Prozent entspricht.

Dieses soll in Zukunft möglichst nicht steigen, sondern eher sinken, indem sich die Ressortvorstehenden auf strategische Aufgaben konzentrieren und operative Tätigkeiten an die Verwaltung delegieren.

Klares Bekenntnis zum Milizsystem

Der Gemeinderat bekennt sich entschieden zum Milizsystem. Auch in Zukunft sollen die Gemeinderatsämter im Teilzeitmodell geführt werden. Dies gilt ebenfalls für das Gemeindepräsidium, um ein ausgewogenes Kräfteverhältnis im Gremium sicherzustellen.

«Die Gemeinderatsämter sollen nicht des Geldes wegen angetreten werden. Wir suchen Menschen, die sich mit Herzblut für die Gemeinde einsetzen – nicht, weil sie finanziell davon profitieren, sondern weil sie überzeugt sind, etwas Sinnvolles beitragen zu können», so Budmiger weiter.

Gleichzeitig anerkennt der Gemeinderat, dass das Engagement entschädigt werden soll. Die bestehenden Ansätze werden für die neue Amtsperiode um einen Teuerungsausgleich ergänzt, jedoch ohne strukturelle Erhöhungen.

«Wer sich engagiert, soll eine faire Anerkennung erhalten, gleichzeitig aber das Milizprinzip respektieren», führt Budmiger weiter aus.

Parteien suchen Kandidierende

Die politischen Gruppierungen in Muri sind bereits aktiv auf der Suche nach geeigneten Kandidaten. Aus eigener Erfahrung empfehlen die Gemeinderatsmitglieder, sich bereits jetzt mit einer möglichen Kandidatur auseinanderzusetzen und nicht erst im Sommer.

«Wer Interesse hat, soll sich frühzeitig mit dem Amt befassen. Eine Kandidatur braucht Vorbereitung. Gespräche mit der Familie, mit dem Arbeitgeber und mit Personen, die das Amt bereits heute ausüben, sind essenziell», erklärt Hans-Peter Budmiger.

Anmeldeverfahren und Fristen

Mit dieser Mitteilung möchte der Gemeinderat auch zu einer realistischen Auseinandersetzung mit der Aufgabe ermutigen. Es soll klar sein, was mit einem öffentlichen Amt verbunden ist und ob es im eigenen Lebenskontext realistisch ist, sich darauf einzulassen.

«Wir wollen keine falsche Romantik vorgaukeln, aber auch niemanden entmutigen. Wer sich engagiert, wird gefordert – aber auch persönlich gestärkt», so Budmiger.

Wer sich zur Wahl stellen möchte, benötigt einen Wahlvorschlag, der von mindestens zehn stimmberechtigten Personen aus Muri unterzeichnet sein muss. Dieser ist bis spätestens Montag, 18. August 2025, um 12 Uhr bei der Gemeindekanzlei Muri einzureichen.

Das offizielle Formular sowie weitere Informationen sind verfügbar unter einem Link, der auf der Webseite der Gemeinde hinterlegt ist.

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