«Dorfgspräch» im Bärtschihus
Gemeindepräsident Thomas Hanke und Jungunternehmerin Esther Gurtner waren die Talk-Gäste von Moderator Nik Eugster. Das erste «Dorfgspräch» am Sonntag im Bärtschihus war ein grosser Erfolg.
Rund 80 Besucherinnen und Besucher erlebten ein interessantes erstes Dorfgspräch im Bärtschihus und grossartige musikalischen Einlagen von «Hausmusiker» Willy Schnyder und der Sängerin Géraldine Schnyder. Eine rundum gelungene Premiere der vom Bärtschihus und den Lokalnachrichten präsentierten neuen Sonntags-Gesprächsreihe.
Der Gemeindepräsident und die preisgekrönte Pâtissière gaben einen Einblick in ihr Privatleben aber auch in ihr berufliches Schaffen. So erzählte Thomas Hanke etwa, dass seine Woche meistens sechs Arbeitstage und mehrere Abendeinsätze aufweise: «Wenn ich die Überzeit kompensieren möchte, müsste ich etwa vier Jahre zu früh in Pension gehen.» Auch wenn es mühsame Momente und die eine oder andere Anfeindung gibt, sagt Hanke: «Ich stehe einer sehr guten Gemeinde vor. Und wir haben in den letzten Jahren viel erreicht.»
Und Esther Gurtner erklärte, dass ihre berufliche Selbständigkeit auch darum entstand, weil auf dem elterlichen Hof Not am Mann, beziehungsweise an der Frau, war und sie deswegen ihre Stelle kündigte. Es sei ihr ganz wohl, allein zu arbeiten, dafür habe sie jeweils ein direktes Feedback der Kundinnen und Kunden. In Zukunft würde sie vielleicht gerne ein eigenes Tea-Room betreiben, verriet sie. Und zum Frühstück am Sonntag mag sie Rösti mit Spiegeleier. «Ich bin sonst genug süss unterwegs», sagt die Zuckerbäckerin.
Beide haben gemeinsam, dass sie von der Leidenschaft für ihren Beruf getrieben sind.
Von Kandidaturen und Nachtschichten
Thomas Hanke ist Gemeindepräsident mit Leib und Seele. Als er einmal an einer Veranstaltung erklärte, das Muribad sei das schönste Flussbad westlich des Urals, erhielt er diesbezüglich eine Bestätigung des russischen Botschafters in der Schweiz. Und später im Gespräch gab Hanke sogar bekannt, dass er noch einmal als Gemeindepräsident kandidieren würde. «Wenn man mich fragt, sage ich Ja.»
Auch mit dem «Ja-Sagen» hat Esther Gurtner zu tun. Schliesslich macht sie als Pâtissière auch die eine oder andere Hochzeitstorte. «Am schwierigsten sind immer die Bräute», sagt sie und erntete dafür einige Lacher. «Einmal hatte ich an einem späten Samstagabend zehn unbeantwortete Anrufe von derselben Nummer auf dem Handy.» Als Gurtner zurückrief erfuhr sie, dass die Frau am Sonntag ihre Hochzeit feierte und noch keine Torte hatte. «Das gab dann eine Nachtschicht», erzählte Gurtner amüsiert.
Moderator Nik Eugster führte elegant durch den sonntäglichen Talk und lancierte gegen Ende des Gesprächs eine Art Schnellfragerunde. Auf die Frage, was es denn nur in Muri-Gümligen gebe, sagte Hanke präsidial: «Diesen perfekten Mix zwischen Stadt, Land und Toleranz». Und Esther Gurtner meinte auf dieselbe Frage: «Chez Esther». Damit hat sie natürlich recht.