Ganz AG Nidau: «Das Badezimmer ist heute ein Wellnessraum»

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Nidau,

Die Ganz AG ist ein «klassisches» Familienunternehmen, welches seit über 100 Jahren in Nidau ansässig ist.

Ganz AG Nidau
Marco Ganz (links) mit einem Teil seines Teams vor dem Betrieb. - z.V.g.

Der Heizungs- und Sanitärbetrieb Ganz AG in Nidau kümmert sich um den Ersatz von Heizungsanlagen vom Einfamilienhaus bis zu grossen Industrieanlagen sowie um Planung und Ausführung von Badezimmer-Sanierungen.

Marco Ganz (40) ist Inhaber und Geschäftsführer der Ganz AG und hat mit Nau über die Entstehung der Firma und die Entwicklungen innerhalb der Branche gesprochen.

Nau.ch: Wann und von wem wurde Ihr Betrieb gegründet und wie hat er sich seither verändert oder weiterentwickelt?

Der Betrieb wurde 1918 von meinen Urgrossvater Gottfried Ganz gegründet. Mein Urgrossvater war anno dazumal vor allem als Spengler unterwegs. Nebenbei wurde in der Altstadt von Nidau - wo sich heute übrigens immer noch die Büroräumlichkeiten befinden - ein Eisenwarenladen betrieben, in dem die Seeländer praktisch alles finden konnten, was für den täglichen Gebrauch von Nutzen war.

Ganz AG Nidau
Das erste Firmenschild aus den 1920-Jahren. - z.V.g.

In den 1950er-Jahren, als allmählich Zentralheizungen eingebaut wurden, hat unser Betrieb vermehrt auch Heizungsarbeiten ausgeführt.

In den beiden letzten Jahrzehnten kamen in Bezug auf die Heizung natürlich die ganzen alternativen Heizmöglichkeiten auf. Der Markt entwickelt sich rasant und auch die Gesetzgebungen sowie die Klimaziele spielen bei der Entwicklung eine grosse Rolle.

Im Bereich Sanitär hat das Badezimmer in den letzten 20 Jahren sehr an Bedeutung gewonnen. In unserer schnelllebigen Gesellschaft, welcher von grosser Hektik geprägt ist, bildet das Badezimmer eine Oase der Ruhe und Rückzugsmöglichkeit ohne Mobiltelefon, Mail und Terminkalender. Ein Badezimmer ist heute je länger, je mehr ein „Wellnesszimmer“.

Nau.ch: Mit welchen Anliegen und Arbeiten suchen Sie die Leute zu dieser Jahreszeit am meisten auf?

In dieser Jahreszeit sind wir vor allem für Kunden unterwegs, bei welchen die Heizung nicht funktioniert wie sie sollte oder gar aussteigen.

Nau.ch: Wie sieht Ihr Alltag aus und was schätzen Sie besonders an Ihrem Beruf? Was ist die grösste Herausforderung?

Ich schätze die «Ruhe vor dem Sturm» und bin gerne früh im Büro. So kann ich Arbeiten, welche eine grosse Konzentration erfordern, ausführen, bevor um 7 Uhr die Mitarbeiter eintreffen.

Am Morgen werden die für den Tag anstehenden Arbeiten besprochen und koordiniert. Anschliessend bin ich viel unterwegs für Offertaufnahmen, Besprechungen auf Baustellen, Notfälle und so weiter. Nach 17 Uhr wird es allmählich wieder ein wenig ruhiger und es bleibt Zeit für Offerterstellung, Planungen etc.

Ich schätze extrem, dass kein Tag wie der andere ist. Man weiss nie was einen erwartet. Man steht permanent unter Strom, was mir sehr liegt. Ebenfalls schätze ich den Kontakt mit Kunden, anderen Unternehmungen oder Architekten sehr. Man lernt immer wieder neue Leute kennen.

Nau.ch: Wie hat sich die Branche in den letzten Jahren verändert? Was würden Sie sich für den Beruf als Sanitärinstallateur oder Spengler wünschen?

Ich wünsche mir ganz klar mehr Anerkennung für alle handwerklichen Berufe. Ich wünsche mir, dass das Handwerk bei jungen Leuten wieder beliebter wird und es mehr Berufslehren in diesen Bereichen geben wird.

Ganz AG Nidau
Der Sanitär- und Heizungsbetrieb hat alle Hände voll zu tun. - z.V.g.

Egal in welcher Richtung sich das Berufsleben später entwickelt, ist eine Berufslehre in einem handwerklichen Beruf immer eine solide Grundlage. Unsere Berufe (Heizungsinstallateur, Sanitärinstallateur) sind interessante und abwechslungsreiche Berufe mit Zukunft.

Nau.ch: Welchen Berufstipp können Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Die eigenen vier Wände sollten immer richtig gelüftet werden (Stosslüften 5 bis 8 Minuten) und auch die Radiatorenventile müssen richtig eingestellt sein, um die optimale Raumtemperatur zu erhalten.

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