Egerkingen: Gemeindepräsidentin wehrt sich gegen Migros-Lagerhalle
Das Wichtigste in Kürze
- Solothurner Gemeinden kämpfen gegen den weiteren Industrie-Ausbau.
- Gründe dafür sind die Sorge um noch mehr Lärm und Verkehr.
- Die Gemeinden fordern angemessene finanzielle Entschädigung von den Firmen.
Das Industriequartier beim Autobahnkreuz Härkingen im Kanton Solothurn ist bereits von beträchtlicher Grösse. Ein Lagerhaus reiht sich ans andere, denn viele grosse Firmen nutzen den Standort, um von hier aus Produkte zu versenden.
Das Areal gehört zur Gemeinde Egerkingen SO und soll ich den nächsten Jahren noch wachsen, denn unter anderem die Migros will massiv ausbauen.
Denn der wachsende Onlinehandel verlang nach grösseren Lagerhallen. In den umliegenden Gemeinden kommt nun aber Widerstand gegen die Pläne auf.
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Konkret plane die Migros ein neues Versandzentrum, welches zu Unmut und Emotionen im Dorf führen würden. Die Gemeindepräsidentin Johanna Bartholdi erklärt gegenüber «Schweiz aktuell»: «Diese betreffen die Angst vor noch mehr Verkehr und noch mehr Lärm».
Ein Teil des Landes, welche die Migros nutzen möchte, liegt auf dem Boden der Nachbargemeinde Neuendorf SO.
Dort wurde erst gerade an der Gemeindeversammlung beschlossen, dass die Wiese weiterhin in der Landwirtschaftszone liegen soll. Es soll also keine Umzonung im Sinne der Migros durchgeführt werden.
Dies sei das erste Mal, dass sich die Gemeinde so gegen ein Projekt stellt. Bisher habe man den Firmen immer Hand geboten, wie der Gemeindepräsident von Neuendorf, Hanspeter Egli erklärt. Jetzt sei es aber genug und es müssen andere Lösungen gefunden werden.
Die Anwohnenden der Region sind gespalten in ihrer Meinung zum Ausbau vom Industrieareal. So argumentieren einige mit dem Gewinn an Arbeitsplätzen, andere stellen sich gegen den Ausbau. Sie gewichten den Verlust an Landwirtschaftsland höher, wie «Schweiz aktuell» berichtet.
Finanzielle Entschädigung gefordert
In der Gemeindepolitik von Egerkingen SO glaubt man nicht, dass der Ausbau der Industrie komplett verhindert werden kann. Dafür sollen die Verteiler mehr Geld in die Kassen spülen als bisher.
Bartholdi sagt im SRF-Beitrag: «Wir hoffen, dass wir mit einer Abgabe von den Firmen unsere Kassen erleichtern können und der Bevölkerung etwas zurückgeben können.»
Die Gemeindepräsidentin will Gebühren in Egerkingen einführen, welche pro Quadratmeter vier bis fünf Franken pro Jahr kosten sollen. Das würde allein durch den geplanten Neubau der Migros mehrere 100'000 Franken jährlich in die Gemeindekasse spülen.
Auch im Nachbarort Neuendorf werden solche Forderungen laut. So sollen sich die vielen Lagerhäuser wenigstens finanziell lohnen.