Beeyond: Diese Kleidermarke rettet Bienen
Giacomo Travaglione und Fabian Zbinden haben gemeinsam ein Modelabel gegründet. Freuen dürfen sich nicht nur Modebewusste – sondern auch das Bienenvolk.
Giacomo Travaglione studiert Wirtschaftsinformatik, ist in Dulliken aufgewachsen und lebt seit 2012 in Olten. Er hat eine kaufmännische Lehre absolviert, arbeitet nebenbei als Fotograf und ist stolzer Mitinitiant des Kleiderlabels «Beeyond».
Gemeinsam mit seinem Kollegen Fabian Zbinden setzt er sich mit T-Shirts und Socken für den Bienenschutz ein.
Bei Beeyond handelt es sich um eine nachhaltige Kleidermarke, welche von dem jungen Duo selbst entworfen wurde.
Dabei stehen die Bienen im Zentrum des Projektes, wie der junge Student erklärt: «Verschiedene Bienenarten sind global gefährdet. Dabei handelt es sich um ein Thema, welches in unseren Augen noch immer nicht genug Aufmerksamkeit bekommt.»
Deshalb entwerfen Giacomo und Fabian nicht nur nachhaltige Mode, sondern setzen einen Teil des Erlöses gezielt in der Bienenwelt ein. Ermöglicht wird dies durch die Zusammenarbeit mit einem Schweizer Bienenzüchterverein.
«Fünf Prozent unserer Einnahmen kommen dem Verein BienenSchweiz zugute, welcher daraus wiederum praktische Kurse zum Thema Bienen und Biodiversität finanziert. Ziel dieses Pilotprojekts ist es, den Menschen aufzuzeigen, was jeder einzelne zum Schutz der Honig- und Wildbienen beitragen kann», erklärt Giacomo.
Die ersten Veranstaltungen haben sich aufgrund von Corona verzögert und werden voraussichtlich im Herbst im Natur- und Tierpark Goldau stattfinden.
Das Konzept von Beeyond stammt von Fabian Zbinden, als er die Idee in seiner Bachelorthesis erarbeitete. Bei einem langen Kaffee haben die zwei Freunde das Projekt weiterentwickelt und kurz darauf die Zusammenarbeit beschlossen.
«Mode drückt aus, wer wir sind»
Obwohl der Kleidermarkt bereits gesättigt ist, sei das Angebot an nachhaltiger Mode noch immer ungenügend, so Giacomo. Fast Fashion ist bei den gängigen Labels an der Tagesordnung. Ein Dorn im Auge des angehenden Wirtschaftsinformatikers.
An der Auswahl soll es dennoch nicht mangeln: «Mode drückt aus, wer wir sind und für was wir stehen. Entsprechend soll es Kleidung geben, welche guten Gewissens getragen werden kann.»
Bei der Suche nach einem geeigneten Produzenten haben sich die beiden auf die Möglichkeiten in Europa fokussiert – und wurden in der Türkei sowie in Portugal fündig.
Faire Löhne für die Produktionsmitarbeitenden und nachhaltige Grundmaterialien wie Bio-Baumwolle und Garn, hergestellt aus Holzfasern, darauf hat das Duo laut Giacomo besonderen Wert gelegt.
Erfolgreicher Startschuss
Der Onlineshop von Beeyond wurde am 13. Mai aufgeschaltet. Ein erfolgreicher Start für Giacomo und Fabian, welche bislang T-Shirts und Socken für Damen und Herren im Sortiment haben; einige Grössen und Produkte sind bereits ausverkauft.
Nachbestellt wird jedoch nicht sofort: «Genau darum geht es bei Slow Fashion. Wir wollen die Überproduktion nicht fördern. Nachhaltige Mode braucht auch in der Herstellung Zeit und Geduld.»
Die Absichten von Beeyond spiegeln sich auch im Erscheinungsbild ihrer Mode: Die Etikette besteht aus Karton, die Verpackung und sogar der Klebestreifen sind aus Papier.
Ihr Logo haben Giacomo und Fabian selbst entworfen; eine Biene ziert gut sichtbar jedes Kleidungsstück des Labels: «Ein kleiner Hieb, damit man sich hin und wieder, wenn auch nur unbewusst, an die Natur erinnert.»
Via QR-Code am Kleidungsstück gelangen die Trägerinnen und Träger direkt auf die Homepage von Beeyond, auf welcher Hintergründe und Vorgänge zur nachhaltigen Produktion transparent aufgezeigt werden.
Neue Produkte im Herbst
Bislang sind die T-Shirts von Beeyond in zwei verschiedenen Farben erhältlich. Kommenden Herbst wird die Farbpalette weiter ausgebaut: «Ausserdem erweitern wir das Sortiment; auch eine Mütze und ein Pullover sind in Planung.»