«Chance, die Innenstadt mit diesem Projekt attraktiver zu machen»
Am 23. Juni 2022 stimmt Olten über den Projektierungskredit für die Sanierung der Kirchgasse 8 und 10 ab. Die Jungen Grünen stimmen dafür.
Das Wichtigste in Kürze
- Olten debattiert an der Gemeindeversammlung über die Sanierung der Kirchgasse 8 und 10.
- Die Jungen Grünen sprechen sich klar für den Projektierungskredit aus.
Am 23. Juni 2022 findet in Olten die Gemeindeversammlung statt. Dort wird über den Projektierungskredit für die Sanierung der Kirchgasse 8 und 10 entschieden. Die Jungen Grünen sind klar dafür.
Nau.ch hat bereits mit Matthias Borner, SVP Gemeinderat in Olten und Kantonsrat, über das Traktandum gesprochen. Nun äussert sich Lukas Lütolf, Co-Präsident der Jungen Grünen Region Olten, zum Thema.
Nau.ch: Was werden die Argumente Ihrer Fraktion für bzw. gegen dieses Geschäft sein und warum stimmen Sie dafür oder dagegen?
Lukas Lütolf: Die Kirchgasse 8 und 10 sind unbestritten in einem baufälligen Zustand und müssen daher schon nur aus Sicherheitsgründen, aber auch um die bauliche Substanz erhalten und die Gebäude weiterhin nutzen zu können, saniert werden.
Die Sanierung und Verschiebung des Kunstmuseums folgt einem klaren politischen Auftrag: Das Stimmvolk hat diesem Vorgehen 2016 mit 82 Prozent zugestimmt.
Olten hat die Chance, die Innenstadt mit diesem Projekt noch attraktiver zu machen.Die Grünen/Jungen Grünen werden dem Projektierungskredit zustimmen.
Nau.ch: Wie verändert sich der Alltag der Bevölkerung, wenn dieses Geschäft durchkommt?
Lukas Lütolf: Die Oltnerinnen und Oltner können nach der Projektierungsphase über ein seriös geplantes und konkretes Vorhaben befinden, welches folgende Vorteile bietet.
Neue Nutzungsmöglichkeiten, beispielsweise für gastronomische Angebote und Wohnraum an der Kirchgasse 8, eine zeitgemässe Infrastruktur fürs Kunstmuseum, das für die Öffentlichkeit unter anderem mit einem Café zugänglicher wird, und einer Aufwertung des Munzingerplatzes als Aufenthaltsort durch ein Beenden der Hinterhof-Situation.
Nau.ch: Welches Argument der Gegenpartei stört Sie am meisten und wieso?
Lukas Lütolf: Forderungen nach einem Verkauf der Kirchgasse 8 sind für uns unverständlich. Die Stadt darf an solch zentraler Lage die Stadtentwicklung nicht Privaten überlassen.
Oft geht es um Vorbehalte gegenüber dem Kunstmuseum als Institution.
Dabei wird vergessen: Im aktuellen Geschäft geht es nicht um die Frage, ob wir ein Kunstmuseum wollen oder nicht. Es geht alleine um das Bauvorhaben der beiden Liegenschaften.
Die politische Diskussion über die Nutzung könnte nach wie vor neben dem geplanten Projekt geführt werden. Zudem werden das Kunstmuseum und das Haus der Fotografie gegeneinander ausgespielt.
Das ist nicht nötig, Olten hat genug Platz für zwei so wichtige kulturelle Institutionen.
Nau.ch: Was sind alternative oder ergänzende Lösungsvorschläge?
Lukas Lütolf: Das vorliegende Projekt ist seriös, finanzierbar und zielgerichtet. Bei einer Ablehnung müsste die Planung zurück auf Feld 1 und die Ausgangslage und Ziele nochmals neu diskutiert und geplant werden.
Das würde die nötigen Sanierungsarbeiten und die Nutzung um Jahre verzögern. Die Grünen/Jungen Grünen sind überzeugt von diesem Projekt und unterstützen das vorgeschlagene Vorgehen.
Nau.ch: Was ist Ihr persönlicher Bezug zum Thema?
Lukas Lütolf: Die grossen Veränderungen der Kirchgasse seit meiner Kindheit haben mich geprägt.
Die gefährlichen Überquerungen der früher stark befahrenen Strasse bis zu den heutigen Besuchen im Kunstmuseum und dem Haus der Fotografie oder dem Geniessen der zahlreichen Gastroangebote.
Das vorliegende Projekt ist ein weiterer Schritt für eine attraktive, belebte Innenstadt.
Zur Person
Lukas Lütolf ist seit 2021 im Gemeindeparlament für die Jungen Grünen Olten tätig, Mitglied der GPK sowie Co-Präsident der Jungen Grünen Region Olten.
Er ist 20 Jahre alt und studiert im Bachelor Geografie und Politikwissenschaften an der Uni Bern.