Verteidiger Florian Schmuckli spricht im Nau.ch-Interview über die Aufstiegsambitionen des EHC Olten, seine persönliche Rolle und das Sommertraining.
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Florian Schmuckli verteidigt seit der Saison 2021/22 für den EHC Olten in der Swiss League. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Letzte Saison verpasste der EHC Olten einmal mehr den Aufstieg in die National League.
  • Aktuell schwitzen die Power-Mäuse im Sommertraining für die neue Swiss-League-Saison.
  • Verteidiger Florian Schmuckli spricht im Interview über die Ziele und seine Rolle im Team.
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Nau.ch: Nach einer tollen Saison war der EHC Olten im Playoff-Final gegen La Chaux-de-Fonds chancenlos. Ist der Mannschaft im Schlussspurt die Luft ausgegangen?

Florian Schmuckli: Ich glaube weder, dass wir chancenlos waren, noch, dass uns der «Pfuus» ausgegangen ist. Spiel eins und drei müssen wir eigentlich gewinnen – verlieren am Ende aber wegen fünf schlechten Minuten. Dass wir die Serie am Schluss mit 0:4 verlieren, ist extrem frustrierend. Kompliment aber auch an den Gegner – er hat kleine Fehler einfach konsequent ausgenützt.

Nau.ch: Medial wird der EHC Olten gerne mal als «Unaufsteigbar» bezeichnet. Was macht das mit der Mannschaft?

Florian Schmuckli: Natürlich ist die Frustration gross. Unser Fokus liegt aber schon wieder auf der kommenden Saison. Wir wollen unbedingt gewinnen und glauben daran, dass wir es schaffen können. Diese Begrifflichkeit lässt uns völlig kalt – sie kann uns so lange gegeben werden, bis wir es geschafft haben.

Nau.ch: Sie sind 2018 bereits mit den Rapperswil-Jona Lakers aufgestiegen und wissen also, wie es geht. Was fehlt dem EHC Olten, um diesen letzten Schritt noch zu machen?

Florian Schmuckli: Wir müssen als Mannschaft noch mehr zusammenwachsen. Letzte Saison hatten wir viel Talent im Team. Dennoch war es manchmal schwierig zurückzustecken, wenn ein anderer gespielt hat. In Rappi wurde jeder Erfolg dem anderen gegönnt.

Es gewinnt nicht immer die Mannschaft, die auf dem Papier am stärksten ist. Entscheidend ist ein gutes Teamgefüge. Wenn du füreinander kämpfst, schaffst du diesen Schritt – dort müssen wir ansetzen.

Nau.ch: Alles andere als der Meistertitel des EHC Olten muss in der kommenden Saison als Enttäuschung bezeichnet werden. Warum klappt es diesmal?

Florian Schmuckli: Wir haben in den letzten Jahren einen wichtigen Lernprozess durchlaufen. Nun wissen wir, was es braucht, um zuoberst zu stehen. Das Team ist etwas jünger geworden, was Unbeschwertheit reinbringt. Die Jungen denken weniger über die Folgen eines Fehlers nach – sie sind einfach hungrig und lechzen nach Erfolg.

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Grosse Emotionen bei Florian Schmuckli (Nummer 67) und seinen Teamkollegen nach dem Aufstieg mit den Rapperswil-Jona Lakers in die National League im April 2018.
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Ein anderes Bild im Frühling 2023: Florian Schmuckli (Nummer 67) scheitert mit dem EHC Olten im Playoff-Final der Swiss League am HC La Chaux-de-Fonds.
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In der nächsten Saison wollen die Power-Mäuse den lang ersehnten Aufstieg endlich schaffen.

Nau.ch: Sie bringen viel Erfahrung auch aus der National League mit. Wie sehen Sie Ihre Rolle im Team?

Florian Schmuckli: Ich würde schon sagen, dass ich zu den Leadern gehöre. Ich bin eher einer, der mal aufsteht und etwas anspricht. Auf dem Eis versuche ich, Energie reinzubringen und das Team mitzureissen. Den Jungen will ich mitgeben, dass man nicht nur mit Toren brillieren, sondern auch als Defensivspieler wichtig sein kann.

Nau.ch: Die Vorbereitung für die neue Saison hat begonnen, die Mannschaften sind im Sommertraining. Wie sieht Ihr Alltag aus?

Florian Schmuckli: Am Morgen beginnen wir jeweils um zehn Uhr mit einem Krafttraining. Beim anschliessenden Mittagessen können wir uns untereinander noch besser kennenlernen. Nachmittags geht es dann weiter mit Kraft oder Ausdauer – am Mittwoch ist dies jeweils mit einer spassigen Aktivität verbunden. Es ist sehr intensiv – wir alle sind «giggerig», wenn es ab August wieder aufs Eis geht.

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