Lostorf schreibt schwarze Zahlen in der Jahresrechnung
Die Gemeinde Lostorf schliesst ihre Jahresrechnung 2019 überraschend mit Überschuss ab. Dieser soll die zu erwartende «Corona-Delle» ausbügeln.
Die Verwaltungsrechnung 2019 der Gemeinde Lostorf schliesst mit einem unerwarteten Ertragsüberschuss von 756'189 Franken ab. Budgetiert war ein Fehlbetrag von 224'800 Franken.
Allgemein waren mehr Einnahmen und weniger Ausgaben zu verzeichnen. Fast alle Ressorts haben unter Budget abgeschlossen.
Das gute Ergebnis der Jahresrechnung soll nun nicht zu Steuersenkungen verlocken, weil im nächsten Rechnungsabschluss mit grosser Wahrscheinlichkeit eine «Corona-Delle» zu erwarten ist.
Höhere Ausgaben bei gymnasialem Unterricht
Der Nettoaufwand im Bereich der Allgemeinen Verwaltung ist 53'309 Franken unter dem Budget geblieben. In der Bildung waren höhere Ausgaben beim gymnasialen Unterricht und höhere Lohnkosten durch krankheitsbedingte Stellvertretungen zu verzeichnen.
Der Nettoaufwand in der Sozialen Sicherheit hat sich gegenüber dem Budget um insgesamt 16'709 Franken erhöht. Im Bereich Verkehr liegt der Nettoaufwand 15'565 Franken über dem Budget.
Der Nettoertrag im Bereich Finanzen und Steuern liegt mit 1'010'190 Franken über dem Budget. Dieses hervorragende Ergebnis setzt sich unter anderem aus den Positionen Steuern natürliche Personen (+ Fr. 317'344), Steuern juristische Personen (+ Fr. 116'576) und den Sondersteuern (+ Fr. 257'074) zusammen.
Dies war in der Budgetphase so nicht einschätzbar gewesen. Die Selbstfinanzierung beträgt 695'711.51 Franken. In der Finanzierungsrechnung besteht für das Jahr 2019 ein Finanzierungsüberschuss von 290'364.77 Franken.
Weitere Stärkung des Eigenkapitals
Die Abwasserversorgung (ARA) schliesst mit einem Aufwandsüberschuss von 206'739 Franken, die Wasserversorgung mit einem Ertragsüberschuss von 172'779 Franken ab.
Die Erträge übertrafen das Budget und somit kann das Eigenkapital weiter gestärkt werden. Die Abfallbeseitigung schliesst mit einem Aufwand von 2'559 Franken ab, was dem Budget von 2'400 Franken sehr nahe kommt.
Noch offene Investitionen
In der Investitionsrechnung konnte nicht alles umgesetzt werden, was budgetiert war. Noch nicht ausgeführt wurden der Unterhalt in der Dreirosenhalle (Fr. 250'000), Strassenprojekte inkl. Wasser und Abwasser (Fr. 3'205'000), der Bau des Reservoir Reben, Pavillon für die Unterbringung asylsuchender Personen (Fr. 800'000) und die Überprüfung der Schutzzonenquellen (Fr. 150'000).
Die gesamten Nachtragskredite belaufen sich auf 1'049'816 Franken. Davon fallen 556'950 Franken auf gebundene Ausgaben. Die Kreditüberschreitungen in der Kompetenz der Gemeindeversammlung betragen 399'623 Franken, diejenigen in der Kompetenz des Gemeinderates 93'243 Franken.
Der Rat hat die Verwaltungsrechnung 2019 genehmigt und zuhanden des Souveräns verabschiedet.