Die Saison auf der Insel Lützelau ist gerettet
Die Lützelau-Inselwarte haben die Finanzierung für das Shuttle Boot mittels Crowdfunding zusammengebracht und können den Betrieb im bekannten Stil weiterführen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Insel Lützelau ist ein weitum beliebter Erholungsspot im Zürichsee.
- Der bisherige Inselwart hat nach elf Jahren gekündigt. Nun ist ein Trio verantwortlich.
- Das für den Transport wichtige Shuttle-Boot konnte mittels Crowdfunding finanziert werden.
Lange war unsicher, wer nach Joe Kunz, der während elf Jahren Inselwart auf der Lützelau war, den Betrieb übernehmen wird. Nun ist klar: Die Lützelau wird auch in den nächsten zwei Jahren ganz im bisherigen Stil weitergeführt. Lukas Brun, Christopher Nickel und Jan Sauer bilden heisst das neue Trio, das auf der Insel Beständigkeit garantiert.
Altbewährtes mit Nuancen
Denn alle drei haben sich auf der Lützelau kennengelernt und arbeiteten bereits unter dem abtretenden Inselwart als Angestellte. Sie kennen den Betrieb folglich «aus dem Effeff». Das war sicherlich der Grund, weshalb sie sich in der Ausschreibung für die Stelle gegen elf andere Mitbewerber durchsetzen konnten. «Wir wollen in der Tat nicht viel verändern, sondern was sich bisher bewährt hat, das werden wir weiterführen», meint Lukas Brun, «dennoch wollen wir unseren eigenen Touch einbringen, zum Beispiel mit einer wöchentlich stattfinden Fajita-Night».
Am Schluss half nur noch Crowdfunding
Für die drei war lange fraglich, ob sie den Shuttle-Betrieb überhaupt aufnehmen können. Denn ausschlaggebend dafür war der Erwerb des Shuttleboots. Nachdem sie schon eine beachtliche Summe aus eigenen Mitteln in das neue Vorhaben gesteckt hatten, war die Finanzierung des Bootes nicht gesichert. Dieses ist aber für den Transport von Passagieren und von Gütern unabdingbar.
Deshalb starteten sie ein Crowdfunding, das 60 Tage dauerte und viel Nerven gekostet hat. «Natürlich waren wir wie auf Nadeln, ob wir es schaffen», erinnert sich Christopher Nickel. «Am Schluss kamen über CHF 13'000.—zusammen», und so ist die nun anstehende Saison definitiv in trockenen Tüchern.
Was passiert danach?
Zwei Jahre läuft der Vertrag des Trios. Was danach passiert, das ist noch unklar. Sicher ist, dass sich Rapperswil Zürichsee Tourismus als Pächter verabschiedet. Die Eigentümerin der Insel, die Ortsgemeinde Rapperswil, meinte auf Nachfrage gegenüber Nau.ch nur soviel: «Ziel ist es, dass die Insel auch in Zukunft ein Erholungsort bleibt. Daran wird seit längerer Zeit gearbeitet.»
Zu beachten sei, dass sich die rechtlichen Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren stark verändert hätten: «Es wird sich zeigen, was auf der Insel Lützelau noch möglich sein wird und was nicht. In Bezug auf den Aspekt des Campings kann davon ausgegangen werden, dass es dies in der heutigen Form nicht mehr geben wird.»
Doch bis es so weit ist, da fliesst noch viel Wasser an der Lützelau vorbei. Jetzt wird zuerst einmal gehämmert, restauriert, geputzt und alles auf Vordermann gebracht, um für den Start am 28. April parat zu sein. Dann öffnet das Restaurant – die grosse «Eintrinkete-Party» geht am 13. Mai über die Bühne.