Drei Grossprojekte für Cornel Aernes erste Amtszeit in Eschenbach

Kilian Marti
Kilian Marti

Rapperswil-Jona,

Nach seiner erfolgreichen Wiederwahl freut sich Eschenbacher Gemeindepräsident Cornel Aerne auf seine erste Amtsperiode – trotz herausfordernden Projekten.

Der Gemeindepräsident von Eschenbach (SG), Cornel Aerne.
Der Gemeindepräsident von Eschenbach (SG), Cornel Aerne. - Nau.ch / Kilian Marti

Das Wichtigste in Kürze

  • Cornel Aerne hat in den nächsten vier Jahren vor allem mit drei Grossprojekten zu tun.
  • Zurzeit beschäftigt ihn noch die Stellensuche für einen Leiter der Altersheime.
  • Aufgrund der Corona-Situation rechnet die Gemeinde mit Mindereinnahmen bei den Steuern.

Nau.ch: Herr Aerne, Sie haben über 1000 Stimmen mehr gemacht als beim ersten Mal. Freuen Sie sich?

Cornel Aerne: Nach einem guten Jahr ist das sicher ein schönes Gefühl. Anscheinend bin ich noch nicht allzu vielen Leuten auf die Füsse getreten. Aber ich habe auf jeden Fall Freude am Wahlergebnis.

Nau.ch: Vor Ihnen steht Ihre erste ganze Amtsperiode als Gemeindepräsident. Welches wird Ihr grösstes Projekt?

Cornel Aerne: Das ist einerseits der Abschluss der neuen Dreifachsporthalle mit Tiefgarage und Kunstrasenfeld. Andererseits sind die Ortsplanung und auch die geplanten Alterswohnungen in St. Gallenkappel wichtige Projekte für die Gemeinde.

Nau.ch: Wann wird bei der Dreifachturnhalle das Dach montiert?

Cornel Aerne: Wir sind momentan in der Produktion des Hauptdachs. Dieses soll noch im Herbst aufgesetzt werden, damit der Innenausbau starten kann. Das Ziel ist, dass wir in einem Jahr mit dem Projekt fertig sind. Baufortschritt, Zeitplan und Kostenrahmen stimmen zurzeit.

2021 Im Bau: Die Sportanlagen in Eschenbach (SG) mit Dreifachturnhalle.
2021 Im Bau: Die Sportanlagen in Eschenbach (SG) mit Dreifachturnhalle. - Nau.ch

Nau.ch: Stichwort Alterswohnungen: Was hat der Fragebogen ergeben, ob mit der Genossenschaft Alterswohnungen Linth gebaut werden soll?

Cornel Aerne: Diesen haben wir im August angekündigt und letzte Woche verschickt. Bereits haben wir erste Talons zurückerhalten, die vollständige Auswertung steht jedoch noch aus. Es geht dabei um eine mögliche Partnerschaft mit der GAW Linth. Die Umfrage soll das Bedürfnis der Bevölkerung abholen, bevor wir einen Grundsatzentscheid fällen. Eschenbach ist also noch nicht verheiratet mit der GAW Linth..

Nau.ch: In den letzten Wochen beschäftigte die Gemeinde auch der vorgeworfene Missbrauchsvorfall im Altersheim Berg. Was wissen Sie über die Ermittlungen?

Cornel Aerne: : Dazu läuft ein Verfahren bei der Staatsanwaltschaft. So haben auch wir als Gemeinde keine Kenntnis vom aktuellen Stand der Ermittlungen und warten auf den Abschluss der Untersuchung. Intern waren wir in den vergangenen Monaten intensiv mit der Aufarbeitung des Vorfalls beschäftigt.

Das Pflegezentrum Eschenbach setzt hohe Massstäbe für die fachliche und emotionale Qualität seiner Arbeit und an die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. So ist es den Verantwortlichen ein grosses Anliegen, den Vorfall auch Heimintern umfassend zu untersuchen, um anschliessend an den richtigen Stellen effektive Vorkehrungen einzuleiten.

Eschenbach
Hat viel zu tun: Gemeindepräsident von Eschenbach Cornel Aerne. - Nau.ch / Kilian Marti

Wir prüfen, ob wir zusätzliche Massnahmen treffen können, um Grenzüberschreitungen noch besser zu erkennen und zu verhindern.

Nau.ch: Parallel dazu ging auch die langjährige Heimleitung.

Cornel Aerne: Das stimmt, im Moment haben wir die Stelle ausgeschrieben. Aber eine Geschäftsleitung findet man nicht von heute auf morgen. Die Situation rund um die Vorwürfe gegen den ehemaligen Pfleger und den anschliessenden der Wechsel in der Führung belastet verständlicherweise auch die Mitarbeitenden unserer Heimbetriebe.

So möchten wir mit einer temporären interimistischen Lösung Halt bieten, bis eine definitive Heimleitung gefunden ist.

Altersheim.
Im Fokus der Öffentlichkeit: Das Altersheim Berg in St. Gallenkappel. - altersheimberg.ch

Nau.ch: Wie haben Sie als ehemaliger Polizist den Vorfall persönlich erlebt?

Cornel Aerne: In meinen 30 Jahren bei der Polizei hatte ich oft mit solchen Fällen zu tun. Aber hier habe ich zum ersten Mal erlebt, wie es ist, wenn man auf der anderen Seite steht. Früher hatte ich solche Fälle eher kriminalistisch behandelt und jetzt als Gemeindepräsident gibt es im Nachgang einiges zu tun.

Nau.ch: Konkret?

Cornel Aerne: In erster Linie galt es, die involvierten Personen in der persönlichen Fallbewältigung zu unterstützen. Zeitgleich analysieren wir, wie wir unsere Organisation, die Kommunikation und das Angebot in sonstigen Belangen weiter verbessern können. Das Wohlbefinden der Bewohnenden, deren respekt- und würdevolle Betreuung sowie die Mitarbeiterzufriedenheit stehen dabei in unserem Fokus.

Nau.ch: Abschliessend noch zur Gemeindeversammlung: Dabei geht es ums Budget. Wurde gut gehaushaltet?

Cornel Aerne: Wir haben den Budgetprozess soeben abgeschlossen, und die Corona-Situation hat natürlich Auswirkungen auf unsere Gemeinde. Wir rechnen mit Mindereinnahmen im Steuerbereich. Gleichzeitig haben wir Mehrausgaben in den Schulen und beim Personal, dass die Situation nicht einfach zum Budgetieren macht.

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