Eschenbach SG führt Mauersanierung im Schulhaus Dorf durch
Wie die Gemeinde Eschenbach SG mitteilt, werden zur Einhaltung der Grenzwerte von Radonstrahlung nötige Anpassungen an exponierten Schulräumen vorgenommen.

Über undichte Fundamente, Naturkeller oder Rohreinführungen kann Radon in ein Gebäude dringen und sich in der Raumluft anreichern. Gelangt das Gas über die Atmung in die Lunge, so kann es das Lungengewebe schädigen und gar Krebs verursachen. So ist Radon in der Schweiz nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs.
Um die Bevölkerung und insbesondere Kinder besser vor krebserregendem Radon zu schützen, hat der Bund einen nationalen Aktionsplan gefasst und eine revidierte Strahlenschutzverordnung in Kraft gesetzt.
Linthgebiet wenig exponiert
Die landesweiten Messdaten werden in einer sogenannten «Radonkarte» visualisiert. Diese zeigt auf, dass die Radonbelastung in der Schweiz unterschiedlich gross ist. Stärker betroffen sind insbesondere die alpinen Regionen und der Jura.
Im Kanton St.Gallen wird die Gefahr als moderat bis mittelhoch eingeschätzt. In Eschenbach – wie auch in grossen Teilen des Linthgebiets – ist die Wahrscheinlichkeit für Radon-Referenzwertüberschreitungen relativ gering.
Risikofaktoren erkennen
Neben der geografischen Lage hängt die Belastung für Innenräume mit den Baueigenschaften der jeweiligen Gebäude zusammen. So stellen etwa erdberührende Wohnräume, Naturbodenkeller oder undichte Stellen gegenüber dem Untergrund ein höheres Risiko dar. Dagegen sind Gebäude, die nach 1980 erstellt oder renoviert wurden, in den meisten Fällen besser vor Radon-Strahlung geschützt.
Relevant ist auch die Nutzung der Räumlichkeiten. So besteht gemäss Kanton Handlungsbedarf insbesondere für Räume, in denen sich Personen regelmässig während mehrerer Stunden pro Tag aufhalten.
Öffentliche Bauten untersucht
Anhand der obenstehenden Kriterien wurden die Gemeindeliegenschaften analysiert. Für einen Grossteil der öffentlichen Gebäude in Eschenbach ist anhand der baulichen Beschaffenheit oder in Bezug auf die zeitlich beschränkte Nutzung kein Handlungsbedarf angezeigt. Bei den Schulhäusern wurden auf Empfehlung des Kantons im Jahr 2020 jedoch weitergehende Radonmessungen gemacht.
Massnahmen am Standort Dorf
Fast alle Schulräume liegen unterhalb des Referenzwertes von 300 Bq/m3. Beim Schulhaus Dorf in Eschenbach wurden die Grenzwerte leicht überschritten. Um die festgestellten Feuchtigkeitsschäden zu beheben, die exponierten Schulräume zusätzlich abzuschirmen und dadurch eine Einhaltung der Grenzwerte zu erreichen, wird hier eine Mauersanierung vorgenommen.
Die Entfeuchtung wurde der Firma Anderegg Mauerentfeuchtung GmbH, St. Gallen, in Auftrag gegeben. Die inneren Gipser- und Malerarbeiten werden von Marjan Gipser ausgeführt. Zudem wird die Elektro Egli AG die notwendigen Anpassungen an den Elektroinstallationen vornehmen.
Da die zu erwartenden Totalkosten von 44'673,90 Franken das Budget übersteigen, hat der Gemeinderat einen Nachtragskredit über 1'673,90 Franken erteilt. Auch beim Schulhaus Obergass wurden Überschreitungen des Referenzwerts festgestellt. Gemäss den Empfehlungen des Kantons wurde für diesen Standort eine Nachmessung durch eine anerkannte Radonfachperson durchgeführt.
Diese hat tiefere Messwerte ergeben, sodass die Situation schon durch den Einsatz einer Entfeuchtungsanlage deutlich verbessert werden konnte. Damit sind die Anforderungen in Bezug auf die räumliche Radonkonzentration nun vollumfänglich erfüllt.