Rüti richtet die Gasversorgung neu aus und setzt auf nachhaltige Wärmeversorgung

Gemeinde Rüti
Gemeinde Rüti

Rapperswil-Jona,

Die Gemeinde Rüti beschliesst eine Strategie zur Gasversorgung. Sie zieht sich bis 2050 aus der Erdgasversorgung zurück und fördert erneuerbare Energieträger zur Wärmeversorgung.

Gasversorgung
Der Bundesrat hat die Eckwerte für das Gasversorgungsnetz definiert. - Gemeinde Rüti

Die Gemeinde handelt vorausschauend, setzt auf Alternativen zu Erdgas und fördert mit diversen Massnahmen erneuerbare Energieträger für die Wärmeversorgung. 2015 wurde eine solche Gasstrategie als Ergänzung zur Energieplanung vom Kanton Zürich verlangt.

Bei der Erarbeitung dieser Strategie berücksichtigte die Gemeinde die Ziele und Vorgaben des Rütner Energiekonzepts und die übergeordneten Ziele des Bundes. Die Vorgaben sind klar: Der CO2-Ausstoss aus der Wärmeversorgung muss in den nächsten Jahrzehnten massiv sinken.

Um die Vorgaben umzusetzen sollen in Rüti keine neuen Gebiete mehr mit Gas erschlossen werden und in den bereits erschlossenen Gebieten wird sich die Gasversorgung in den nächsten Jahrzehnten geordnet zurückziehen. Erderwärmung, Klimadebatte, Gasmarkt-Liberalisierung und neue, übergeordnete Gesetze und Vorschriften beeinflussen die Energiepolitik und deren Umsetzung auf allen staatlichen Ebenen.

Heute stellen die Gemeindewerke Rüti (GWR) die Gasversorgung mit einer eigenen Infrastruktur sicher, und sie beliefern Unternehmen sowie Private mit Erdgas, weil Gas lange Zeit als umweltfreundliche Alternative zu Heizöl propagiert wurde.

Ausstieg aus der fossilen Wärmeerzeugung heisst gleichzeitig Umstieg auf erneuerbare Energien

Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels gelten heute andere Vorgaben. Erdgas führt zu vergleichsweise hohen CO2-Emissionen.

Es ist zu erwarten, dass die CO2-Abgaben weiter erhöht werden, was zu einem höheren Gaspreis führen wird. Erneuerbare Alternativen werden dadurch preislich konkurrenzfähig.

Zusätzlich werden die zu erwartenden, strengeren Vorschriften für den zulässigen CO2-Ausstoss aus dem Betrieb von Gebäuden zur Folge haben, dass Heizungen zunehmend mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Der Absatz von Erdgas ist bereits heute rückläufig und diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen.

Falls die Gemeindewerke an ihrer bisherigen Geschäftstätigkeit unverändert festhielten, würde dies einerseits für die verbleibende Kundschaft zu einem laufend steigenden Gaspreis führen und andererseits die Gemeindewerke in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedrohen. Deshalb ist es nach Einschätzung des Gemeinderats Rüti dringend geboten, dass sich die Gemeinde darauf ausrichtet, geordnet aus der fossilen Wärmeerzeugung auszusteigen und diese durch erneuerbare Energieträger zu ersetzen.

Versorgungssicherheit bleibt bestehen

Die bestehenden Lieferverträge werden eingehalten, die Gemeinde zieht sich aber bis 2050 gebietsweise aus dem Erdgasversorgungsgeschäft zurück. Die Gasstrategie Rütis hat positive Auswirkungen für die ganze Bevölkerung, weil die Gemeinde Angebote und Fördermassnahmen schafft, um den Umstieg auf erneuerbare Energieträger zu unterstützen.

Ausbau der kostenlosen Energie-Checks geplant

Konkret will Rüti einen kostenlosen Energie-Check entwickeln und einführen: Fachpersonen zeigen Liegenschaftenbesitzerinnen und -besitzern auf, wie sie auf erneuerbare Energieträger umsteigen können. Dieser Check soll bei Haussanierungen oder beim Ersatz einer Öl-, Gas- oder Elektroheizung zur Anwendung kommen.

Für dieses grosszügige Energie-Check-Angebot wird das Rütner Förderreglement angepasst. Die Gasstrategie wurde von der Energie- und Werkkommission erarbeitet.

Der Gemeinderat hat sie genehmigt und festgesetzt. Zurzeit überarbeitet das Ressort Natur- und Umwelt das Reglement zur Gewährung von Energie-Förderbeiträgen, dessen Änderungen anschliessend vom Gemeinderat beschlossen werden müssen.

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