Schloss: Vom polnischen Wallfahrtsort zur historischen Attraktion

In Rapperswil-Jona wird am 25. Oktober über den Schloss-Kredit von 7,4 Millionen Franken abgestimmt. Ein Gastbeitrag von SVP-Präsident Hans Peter Rathgeb.

Schloss
Geplante Sanierung: Skizze aus dem Abstimmungsheft der Stadt. - zVg

Rapperswil-Jona. Das Schloss Rapperswil wurde erstmals 1229 in der Geschichte erwähnt. Während über hundert Jahren beherbergte es zuletzt das Polenmuseum und wurde zum Wallfahrtsort von vielen Exilpolen aus aller Welt. Nun soll es für 17,5 Millionen Franken renoviert werden.

Die Stimmbürger von Rapperswil-Jona stimmen am 25. Oktober 2020 über einen Kredit von 7,4 Millionen Franken, als Anteil an die gesamte Renovation. Das Schloss gehört der Ortsgemeinde, welche den restlichen Kosten bereits zugestimmt hat.

Dank Polen erhalten geblieben

Als in Polen ein Bürgerkrieg herrschte, retteten einige Einwohner dieses Landes die wertvollen Staatsschätze und lagerten sie vorübergehend auf Schloss Rapperswil. Bei dieser Gelegenheit stellte Graf Plater den schlechten Zustand des Schlosses fest und investierte viel Geld in die Renovation. Dann entstand auch der Musiksaal im obersten Stock. So entstand ein Vertrag über 99 Jahre für ein polnisches Museum. Viele Exil-Polen aus aller Welt pilgerten nach Rapperswil, um diese Gedenkstätte zu besuchen. Das Interesse hat sich in den letzten Jahren gelegt, da die Polen wieder in ihr Heimatland reisen konnten.

Komplett-Modernisierung

Verschiedene Bereiche werden im Schloss umgebaut und renoviert. Die Erschliessung Ost bringt eine gestalterische Aufwertung, eine Entflechtung der Personenströme und eine Optimierung der Betriebsabläufe. Im Schlosshof gibt es eine Holzbaute für Gastronomie. Im Baubereich West wird eine offen gestaltete Stahltreppe als Verbindung vom Palais zum Gügelerturm und ein Lager für das Mobiliar vom Schlosshof errichtet. Ausserhalb soll eine Buvette entstehen.

Schloss als Hort der Geschichte

Die Besuchenden sollen einen eindrücklichen und stimmungsvollen Rundgang für Jung und Alt durch Wehrgang, Gügelerturm, Beletage erleben dürfen. Die 800 Jahre Geschichte vom Habsburger Herrschaftssymbol zum Polnischen Freiheitssymbol werden als roter Faden der Geschichte dienen. Die Besuchenden können in allen Bereichen im Schloss eindrückliche Erlebnisse geniessen.

Für die strategische Verantwortung wird ein Schlossrat mit Vertretern der beiden Gemeinden sorgen. Der Betrieb wird aus einer Hand geführt. Bei geschätzten jährlichen Einnahmen von 600'000 Franken und Ausgaben von 850'000 Franken wird eine negatives Betriebsergebnis von 250'000 Franken budgetiert, das je zur Hälfte von beiden Gemeinden getragen wird. Auch ein Sponsoring Konzept wird erarbeitet.

Gesamtkosten und Zeitplan

Die Gesamtkosten für den Umbau und Neukonzeption betragen 17,5 Millionen Franken. Davon sind schon 1,7 Mio für die Projektierung geflossen. Die restliche Finanzierung erfolgt je hälftig durch Stadt und Ortsgemeinde.

Ende 2021 wird das Schloss geschlossen. Zwei Jahre beträgt die Bauzeit und Einrichtung. Im Frühsommer 2024 soll das Schloss wiedereröffnet werden.

Nach den Ortsbürgern werden jetzt am 25. Oktober auch die Stimmbürger der Stadt Rapperswil-Jona um ihre Zustimmung für den beantragten Kredit und die Realisierung gebeten. Ein tolles Projekt! Es lohnt sich!

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