Schmerikon

Schmerikon teilt die Schliessung des Pflegezentrum Linthgebiet mit

Wie Schmerikon berichtet, soll das Pflegezentrum Linthgebiet im Frühjahr 2022 geschlossen werden. Mehrere Mitarbeitende verfügen über eine Anschlusslösung.

Der Strandweg in Schmerikon.
Der Strandweg in Schmerikon. - Nau.ch

Der Verwaltungsrat des Zweckverbands Pflegezentrum Linthgebiet hat die Einstellung des operativen Betriebs per Ende März 2022 beschlossen und dies Anfang Oktober angekündigt, wie die Gemeinde Schmerikon mitteilt.

Die anhaltend schwierige wirtschaftliche Situation, der gesellschaftlichen Wandel in Bezug auf die Langzeitpflege und die Coronavirus-Pandemie haben diesen Schritt unumgänglich gemacht.

Es wurde ein sozialverträglicher Personalabbau auf dem Verhandlungsweg vereinbart

Der Verwaltungsrat hatte bereits vor zwei Jahren, anlässlich der Reduktion um eine der insgesamt drei Bettenstationen einen Sozialplan verhandelt. Bei der anstehenden Schliessung ist er erneut um einen sozialverträglichen Personalabbau bestrebt.

Er hat wiederum unmittelbar die Erstellung eines Sozialplans gemeinsamen mit den Sozialpartnern, dem Schweizerischen Verband des Personals öffentlicher Dienste und dem Schweizer Berufsverband der Pflegefachmänner initiiert.

Der Sozialplan ist in kurzer Zeit einvernehmlich erarbeitet und verhandelt worden und liegt nun zur Unterschrift vor. Der Sozialplan hat zum Ziel, den betroffenen Mitarbeitenden beschäftigungssichernde Perspektiven zu geben, wobei eine Mitwirkung der betroffenen Mitarbeitenden des Pflegezentrums Linthgebiet unerlässlich ist.

Gekündigte Angestellte erhalten eine Entschädigung

Härtefälle sollen möglichst vermieden oder, wenn solche eintreten sollten, gemildert werden. Die Mitarbeitenden werden motiviert, wenn immer möglich sich selber um eine Anschlusslösung zu bemühen.

Diese Anstrengungen sollen entsprechend finanziell belohnt werden. Mitarbeitende, die eine neue Stelle vor der definitiven Schliessung antreten, erhalten eine Austrittsprämie im Umfang eines Monatslohnes.

Angestellte ohne eine Anschlusslösung, denen gekündigt wird, erhalten eine Entschädigungszahlung, die Alter, Dienstalter und Stellenprozente berücksichtigt. Über 58 jähirgen werden mit Leistungen zu Gunsten der BVG-Versicherung vergütet.

Falls diese Massnahmen zur Milderung von wirtschaftlichen und sozialen Härten in einzelnen Fällen nicht genügen und zu einer wirtschaftlichen Notlage führen, kann nach sorgfältiger Prüfung der individuellen Situation, weitergehende Hilfestellung geleistet werden.

Der Umzug von Bewohnenden ist bereits weit vorangeschritten

Fünf Wochen nach der Ankündigung der Schliessung haben bereits zahlreiche Pensionärinnen und Pensionäre einen neuen Heim- und Pflegeplatz gefunden. Ende November werden noch neunzehn der ehemals vierzig Bewohnenden im Pflegeheim verbleiben.

Die Angehörigen haben mit oder ohne Unterstützung des Pflegezentrums neue Wohnorte gefunden und den Umzug veranlasst. Die Verantwortlichen des Verbandes sind sich sehr wohl bewusst, dass die Schliessung sehr einschneidend und für die Betroffenen schmerzhaft ist.

Die Reaktionen waren wie erwartet geprägt von Betroffenheit, Unverständnis und Ablehnung. Bei allem Bedauern sieht der Verwaltungsrat nach wie vor keine Alternative zum Schliessungsentscheid und dem gewählten Vorgehen.

Zahlreiche Mitarbeitende haben bereits eine Anschlusslösung

Rund vierzig Mitarbeitende sind von der Schliessung betroffen. Verständlicherweise hat dieser Beschluss bei den Mitarbeitenden hohe Betroffenheit sowie teilweise Ängste und Unsicherheiten ausgelöst.

Erwartungsgemäss war seitens dritter Pflegeinstitutionen das Interesse an Mitarbeitenden aller Ressorts sehr hoch. Das Pflegezentrum ist eher gefordert, den Gleichschritt der Austritte von Bewohnenden und Personal im Einklang zu halten, so dass jederzeit die Personalressourcen mit der erforderlichen Qualifikation vor Ort sind.

Derzeit sind bereits von einzelne Mitarbeitende ausgetreten und mit weiteren sind Auflösungsvereinbarungen unterzeichnet worden, so dass bereits heute rund ein Drittel über Anschlusslösungen verfügt. Durch die Rückwirkung des Sozialplans wird auch ihnen eine Austrittsprämie bezahlt.

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