Schwimm-Marathon von Rapperswil wegen Unwetter abgebrochen
Trotz Starkwind-Warnblinkern und hohem Wellengang startete der Schwimm-Marathon in Rapperswil gestern. Nach 45 Minuten wurde das Rennen wieder abgebrochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Sri-Chinmoy-Schwimm-Marathon sollte gestern in Rapperswil SG stattfinden.
- Die Schwimmer starteten bei gefährlichen Wetterbedingungen in Richtung Zürich.
- Nach einer Dreiviertelstunde brachen die Veranstalter das Rennen jedoch wieder ab.
Gestern Morgen schwimmen die Marathonteilnehmenden von Rapperswil in Richtung Zürich trotz starkem Wind und hohen Wellen los. Die Warnblinker sind zur Startzeit schon eingeschaltet.
Die Bedingungen werden im Verlauf des Rennens immer kritischer. Kayaks kentern und Begleitboote finden ihre Schwimmer nicht mehr. Deshalb brechen die Veranstalter das Rennen nach 45 Minuten ab.
Das nächste Mal würde Vallabha Kaul, der Organisator des Sri-Chinmoy-Marathon-Schwimmens, das Rennen nicht noch einmal durchführen. Und doch ist er froh über die gestrige Erfahrung, wie er gegenüber «Tele Züri» erklärt. Denn dadurch hätten die Veranstalter gelernt, dass Kayaks und kleine Motorboote mit solchen Wetterverhältnissen nicht zurecht kämen.
Rettungsschwimmer hätte Teilnehmende nicht starten lassen
Simon Rieser, Rettungsschwimmer der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft, ist Mitorganisator einer anderer Schwimmveranstaltung im Zürichsee. Bei diesen Bedingungen hätte er seine Teilnehmenden gar nicht erst starten lassen, sagte er zum Sender.
Bei solchem Wetter würden die Schwimmer das Ziel nicht sehen und hätten Schwierigkeiten, sich im Wasser zu orientieren. Ausserdem könnten die Rettungsboote die Teilnehmenden bei den hohen Wellen nur schlecht lokalisieren.
Sicherheitskonzept schreibt keinen Abbruch vor
Laut der Seepolizei hatten die Veranstalter eine Bewilligung. Diese beinhalte auch ein Sicherheitskonzept, in dem stehe, das Rennen müsse bei einer Sturmwarnung unterbrochen werden. Da es gestern aber nur eine Vorwarnung gegeben hatte, durften die Veranstalter eigenhändig über das Vorgehen entscheiden.
Viele Schwimmer fühlten sich bei diesen Bedingungen aber nicht mehr sicher. «Bei ein paar Wellen hat das kleine Boot ziemlich geschaukelt. Ich bin froh, dass es abgesagt worden ist», sagte eine Teilnehmerin kurz nach dem Abbruch zu «Tele Züri». Eine andere meinte, sie hätte wegen den Wellen zu viel Seewasser getrunken.
Die Sportler bekommen ihr Startgeld nicht zurück. Dafür können sie sich fürs nächste Jahr wieder anmelden. Der internationale Schwimmmarathon über 26 km ist nämlich sehr beliebt. Es gibt Wartelisten von bis zu zwei Jahren.