Uznach hilft den ukrainischen Flüchtlingen
Wie die Gemeinde Uznach schreibt, wurden bis jetzt 32 Flüchtende aus der Ukraine registriert.

Seit Mitte März 2022 hat die Gemeinde Uznach auf ihrer Webseite einen Top-Link Ukraine aufgeschaltet. Er verweist auf die wichtigsten Informationsseiten des Kantons St. Gallen.
Weiter hat die Gemeinde eine Auskunftsstelle eingerichtet, an welche man sich mit den Anliegen wenden können. Die Öffnungszeiten der Hotline befinden sich im Newsletter auf der Gemeindewebseite.
Die verwaltungsinterne Ukraine-Taskforce trifft sich wöchentlich zum Lagerapport. Dabei werden Informationen ausgetauscht und Hilfeleistungen koordiniert. Der Taskforce gehören einige Personen, die wichtig für die Gemeinde sind. Die Liste befindet sich auch auf der Gemeindewebseite.
Aktuelle Informationen
Weiterhin reisen täglich rund 800 bis 900 ukrainische Kriegsflüchtlinge in die Schweiz ein. Dies bedeutet für den Kanton St. Gallen, dass aktuell rund 60 hilfesuchende Ukrainer täglich durch den Kanton aufgenommen werden müssen.
Die Zuteilung der Kriegsflüchtlinge erfolgt nach einer ersten zwei- bis dreitägigen Verweildauer im Aufnahmezentrum Rosenau in Kirchberg direkt an die Gemeinden. Aktuell sind die Gemeinden mit Hochdruck an der Bereitstellung von Wohnraum beschäftigt. Erste Engpässe wurden bereits gemeldet.
In der Gemeinde Uznach präsentiert sich die Situation aktuell wie folgt: 32 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine wurden in der Gemeinde registriert. Damit ist die Gemeinde Uznach im Vergleich mit der Einwohnerzahl die Gemeinde mit dem kantonsweit höchsten Anteil.
Dies hat zur Folge, dass in den nächsten Tagen und Wochen die Zuweisung von neuen Kriegsflüchtlingen für die Gemeinde eher rückläufig sein wird und so das Sozialamt genügend Zeit erhält, zusätzlichen Wohnraum zu akquirieren.
Freiwillige Hilfe
Wer eine freie Wohnung besitzt und sich vorstellen kann, ukrainische Kriegsflüchtlinge zu beherbergen, ist dem die Gemeinde dankbar, wenn er sich direkt bei dem Sozialamt per E-Mail meldet.
Zahlreiche Uzner haben sich bereits für einen möglichen Hilfseinsatz gemeldet. Dafür bedankt sich die Gemeinde herzlich. Es ist aktuell immer noch schwierig abzuschätzen, in welcher Form die Helfer eingesetzt werden können. Die Hotline nimmt telefonisch oder per E-Mail gerne die Personalien entgegen.
Der Bundesrat hat am 12. März 2022 entschieden, dass die ukrainischen Kriegsflüchtlinge den Status S erhalten. Das heisst auch, dass man während des Aufenthaltes in der Schweiz Unterstützungsgelder erhält. Es ist deshalb sehr wichtig, dass sich alle Kriegsflüchtlinge registrieren lassen. Dies kann auch online unter erfolgen.
Situation in der Schule und das Pflegezentrum
Noch vor den Frühlingsferien konnten drei Schüler im Oberstufenalter in die Oberstufenklassen integriert werden. Zudem fanden Schnuppertage für ukrainische Kinder im Kindergarten- und Primarschulalter statt. Diese rund zehn Kinder werden nach den Frühlingsferien in einer sogenannten Integrationsklasse separat beschult und so vorwiegend mit Deutschunterricht fit für die Beschulung in der Regelstruktur gemacht.
Aktuell ist die Schule auf der Suche nach zusätzlichem Lehrpersonal. Falls jemand Interesse hat oder jemanden kennt, so soll er sich doch direkt beim Schulrektorat melden.
Der Gemeinderat hat in den letzten Wochen verschiedentlich auf die Diskussionen rund um das Pflegezentrum geantwortet. In seiner Grundhaltung hat sich dabei nichts geändert. Das Pflegezentrum soll für eine befristete Zeit von zwei Jahren als Asylzentrum zur Verfügung stehen und frühestens Anfang Juli 2022 für durchschnittlich 100 Asylsuchende genutzt werden können.
Weitere Hilfsaktionen
Dem Gemeinderat war es seit Mitte Februar wichtig, dass die Bevölkerung von Uznach direkt über die Pläne des Migrationsamtes informiert wird. Nun ist es endlich so weit. Am Dienstag, 26. April 2022, findet um 19 Uhr in der Aula des Schulhauses Haslen die Informationsveranstaltung statt.
Regierungsrat Fredy Fässler, der Leiter des Migrationsamtes, Jürg Eberle, der Präsident des Zweckverbandes, Félix Brunschwiler, Gemeindepräsident Diego Forrer, sowie weitere Personen werden anwesend sein und Rede und Antwort stehen.
Die Landeskirchen sind ebenfalls sehr aktiv in der Unterstützung der Hilfesuchenden. So findet beispielsweise jeden Mittwochmittag in der Stadtkirche die Aktion «Kerzen für den Frieden» mit einem gemeinsamen Gebet statt. Im Evangelischen Kirchgemeindehaus Uznach finden zudem regelmässige Treffen für betroffene Kriegsflüchtlinge statt.
Auch auf Facebook wird tatkräftig geholfen. Unter der Seite «Mitenand – Das Linthgebiet hilft» sind wertvolle Beiträge zu lesen. Die Gemeinde bedankt sich bei den Initianten.