Wie die Gemeinde Amriswil mitteilt, gab Wolfgang Sieber am 19. September 2021 ein Galakonzert zum 50-Jahre-Jubiläum der Klassik in Amriswil.
Orgel (Symbolbild). - Keystone
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Als Koryphäe wurde er angekündigt, als solche hat er sich bewiesen – am Galakonzert zum 50-Jahre-Jubiläum begeisterte Organist Wolfgang Sieber das Publikum mit einigen bekannten Stücken und einer Uraufführung. Begleitet wurde er vom Orchester «camerata instrumentale thurgau».

Bis zu den hintersten Bänken füllte sich die evangelische Kirche am Sonntagabend, den 19. September 2021. Langsam reihten sich die Besucher aus der Schlange vor der Kirche in die Bänke ein. Es war in mehrfacher Hinsicht ein spezieller Abend. Zum einen erwartete die Gäste der Amriswiler Konzerte mit Wolfgang Sieber eine Koryphäe des Orgelspiels, zum anderen kamen sie zum 50-Jahre-Jubiläum des Vereins.

Stefan Zöllig eröffnete das Galakonzert mit einer Rede

Präsident Stefan Zöllig begrüsste mit den Worten «Sie können sich gar nicht vorstellen, wie ich mich freue, in einer voll besetzten Kirche das Jubiläum zu feiern.» Es sei jetzt Halbzeit, scherzte er. André und Irène Manz, die Vereinsgründer und Gäste in der ersten Bankreihe, schmunzelten. Vor einem halben Jahrhundert haben sie den Verein gegründet. Damals noch unter anderem Namen, damals noch mit ausschliesslich Kirchenkonzerten. Bis heute hat sich der Verein entwickelt und bietet ein breites Angebot an klassischen Konzerten.

Ein musikalisches Feuerwerk wurde zum Jubiläum geboten

Als Partner des Orchesters und Gastsolist konnte für das Galakonzert zum Jubiläum der bekannte Luzerner Hoforganist Prof. Wolfgang Sieber gewonnen werden. Der Auftritt der Königin der Instrumente wurde zu einem musikalischen Feuerwerk und Wolfgang Sieber liess die Orgel virtuos über das Orchestergeschehen glänzen, als müsste ihr royaler Status unter den Instrumenten nochmals bewiesen werden.

Seine musikalische Vielseitigkeit brachte Sieber mit seiner Komposition «Libero» zum Ausdruck. In Anlehnung ans Lied «Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus» spielte er Szenen eines Organisten, vermischte Rhythmen und Stilrichtungen in gewaltigem Tempo. «Wenn der Sieber spielt, dann wird’s nie langweilig, dann tanzt die Orgel», so Thomas Haubrich, Organsit der katholischen Kirche Amriswil. «Und sie glauben ja nicht, wie schön es ist, ihn jetzt mal nach meiner Pfeife tanzen zu lassen», ergänzt er, der im Unterricht schon einige Male bei Sieber an der Orgel sass.

Tänzerisch ging es im Programm weiter

Im Dreivierteltakt mit dem Frühlingsstimmen Walzer von Johann Strauss Junior, arrangiert von Francisco Obieta für Kammerorchester und Orgel. Der Höhepunkt im musikalischen Teil des Abends war aber unbestritten die Uraufführung von Wolfgang Siebers «Ballade über das Thurgauerlied». Sieber wurde seinem Ruf gerecht, Brücken zwischen Klassik und Volksmusik, zwischen Jazz und Tango zu bauen. Die ersten fünf Strophen verarbeitete er musikalisch nach Inhalten, was beim Publikum gute Laune auslöste. Ausführend waren das Orchester «camerata instrumentale thurgau», die Leitung hatte Thomas Haubrich.

Eine gewaltige Stimme sorgte für Unterhaltung zwischen den Gängen

Nach dem Konzert und einer vom Publikum geforderten Zugabe des Thurgauerliedes war zwar das musikalische Highlight, nicht aber die Feier zu Ende. Nach einem Apéro genossen die Gäste ein Nachtessen im Pentorama, serviert vom Team der Seelust in Egnach. Und auch dabei durfte die musikalische Unterhaltung natürlich nicht fehlen.

Mit der quirligen, lebendigen und vielseitigen Sopranistin Alexa Vogel war auch zwischen den Gängen für beste Unterhaltung gesorgt. Mit ihrer aussergewöhnlich hohen Stimmlage als Koloratursopran brachte sie das Publikum zum Staunen. Neben einigen klassischen Stücken, Operetten und Musicalstücken sang sie auch Poplieder. Begleitet wurde sie am Piano von ihrem Ehemann, dem Pianisten Emanuel Vogel.

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