Obwaldner Kinder sollen später eingeschult werden soll

Keystone-SDA Regional
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Obwalden,

Die Kinder im Kanton Obwalden sollen später eingeschult werden. Der Kantonsrat hat an seiner Sitzung vom Freitag gegen den Willen der Regierung eine Motion mit 43 zu 1 Stimmen bei 6 Enthaltungen überwiesen, die den Stichtag für den Schuleintritt früher ansetzen will.

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Mit einer «Geschlechteraustausch-Woche» sorgt eine Schule im Kanton Zürich für Gesprächsstoff. (Symoblbild) - Keystone

Kantonsrätin Veronika Wagner (CVP) verlangte von der Regierung, das Eintrittsalter in den Kindergarten zu erhöhen und dazu den Stichtag um drei bis fünf Monate früher anzusetzen. Heute beginnt im Kanton Obwalden für Kinder, die bis am 31. Juli fünf Jahre alt sind, die Schulpflicht auf das folgende Schuljahr.

Die jüngeren Kinder seien in diesem Alter schlicht noch nicht schulreif, hält die Motionärin fest. Die älteren Kindern hingegen würden sich in der Regel in der Schule besser entwickeln. «Je früher, desto besser», stimme nicht in jedem Fall, sagte Wagner. Wenn Kinder permanent gestresst seien, könnten sie den Schuleintritt gar nicht positiv erfahren. Und für den Schulalltag bedeute dies Mehraufwand.

Der Altersunterschied in den Klassen sei unabhängig vom Stichtag, sagte Bildungsdirektor Christian Schäli (CSP). Dank früher Einschulung könnte zudem Defiziten bei den Kindern begegnet werden. Auch sei das durchschnittliche Eintrittsalter der Obwaldner Kinder höher als in anderen Kantonen, da in keinem anderen Kanton weniger Kinder den freiwilligen Zweijahreskindergarten besuchen.

Hier erwartet der Regierungsrat allerdings Veränderungen, da mit Sarnen und Sachseln nun auch die letzten Obwaldner Gemeinden ein zweites Kindergartenjahr anbieten. Er wollte daher den Kindergarteneintritt nicht nur bezogen auf den Stichtag, sondern als ganzes überprüfen und Verbesserungspotenzial evaluieren und beantragte daher, die Motion in ein weniger verbindliches Postulat umzuwandeln.

Es brauche zuerst eine Auslegeordnung, bevor man den Stichtag antaste, ansonsten man das «Pferd von hinten aufzäume», sagte Schäli. Eine Mehrheit im Rat sah das anders.

«Lassen wir die Kinder Kinder sein, der Leistungsdruck kommt immer früher», sagte Thomas Michel (SVP). Seine Fraktion unterstütze die Motion einstimmig. Das Thema Schuleintritt sei emotional und hochsensibel, sagte Hanspeter Scheuber (CSP), der als Schulleiter arbeitet. Er plädierte für eine Flexibilisierung des Stichtages. Bezüglich der Motion sei seine Fraktion gespalten.

Kantonsrat und Lehrer Josef Allenbach (SP) sagte, eine Verschiebung des Stichtags könne ein vielschichtiges Problem nicht lösen, aber entschärfen. Die Motion garantiere rasche Ergebnisse, wieso sie in seiner Partei auf Zustimmung stosse.

Sonnie Burch (CVP) sagte, sie befürworte eine frühe Förderung der Kinder, nicht aber eine frühe Einschulung. Auch ihr Parteikollege Adrian Haueter sprach sich für die Motion aus, obwohl der Stichtag erst 2019 neu festgelegt worden sei. Aber wenn man damals einen Fehler gemacht habe, müsse man nicht zuwarten, sondern könne jetzt korrigieren. Mit 36 zu 13 Stimmen bei 1 Enthaltung sprach sich der Rat für die Motion und gegen eine Umwandlung in ein Postulat aus.

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